Bayreuth:Grünen wollen Verkehr in "dreckigster Dieselinsel Deutschlands" elektrifizieren

Bayreuth: Um Güter künftig auch klimaneutral zu transportieren, brauche es dringend eine Elektrifizierungsoffensive, finden die bayerischen Grünen.

Um Güter künftig auch klimaneutral zu transportieren, brauche es dringend eine Elektrifizierungsoffensive, finden die bayerischen Grünen.

(Foto: Peter Hinz-Rosin/Photographie Peter Hinz-Rosin)

In ihrer nachgeholten Winterklausur widmen sich die Landtagsgrünen der Industrie der Zukunft und dem digitalen Wandel. Es soll auch um regionale Aspekte gehen.

Von Johann Osel

Elektrifizierter Güterverkehr, Sicherung von Fachkräften, regionale Energiewende - die Landtagsgrünen wollen sich bei ihrer nachgeholten Winterklausur diese Woche in Bayreuth der nötigen Infrastruktur widmen, damit Bayerns Industrie überall "echter Innovationstreiber" sein könne.

Bei den Schwerpunkten der zweitägigen Beratungen der Fraktion - Industrie der Zukunft und digitaler Wandel im Freistaat - soll es daher auch um regionale Aspekte gehen; am Beispiel des Gastgeberbezirks Oberfranken. So müssten etwa die Logistikachsen für den Güterverkehr von Hof nach Regensburg und von Nürnberg nach Schirnding (Franken-Sachsen-Magistrale) dringend elektrifiziert werden, hieß es: Der Osten Oberfrankens bilde zusammen mit der Nordoberpfalz "die größte und dreckigste Dieselinsel Deutschlands".

Um Güter künftig auch klimaneutral zu transportieren, brauche es dringend eine Elektrifizierungsoffensive sowie eine Verlagerung auf die Schiene. Tim Pargent, Abgeordneter aus dem Wahlkreis Oberfranken und finanzpolitischer Sprecher, sieht deutlichen Handlungsbedarf, Standorte wie seine Heimatregion müssten "weiterhin für Unternehmen und Arbeitskräfte attraktiv bleiben".

Die 10-H-Regelung zum Abstand von Windrädern sei "in jeder Hinsicht wirtschaftsfeindlich", es gehe um bezahlbaren und sauberen Strom für die örtliche Wirtschaft, teilte die Fraktion mit. Gerade die energieintensive Industrie Oberfrankens sei darauf angewiesen - so benötigt allein die Glas- und Keramikindustrie etwa so viel Energie wie eine Stadt der Größe Bambergs. "Dabei hat Oberfranken einen großen Standort-Vorteil: Die Region ist eines der windreichsten Gebiete Bayerns", sagt Fraktionschefin Katharina Schulze. "Von diesem Wettbewerbsvorteil können nicht nur Unternehmen, sondern auch die Gemeindekassen enorm profitieren."

Das mehrtägige Treffen in Bayreuth zur Industriepolitik, zu dem Außentermine etwa in einem Unternehmen gehören, war eigentlich schon für Januar geplant gewesen. Es wurde wegen der Omikron-Welle jedoch abgesagt, anstelle der Winterklausur hielt die Grünen-Fraktion damals nur ein kurzes Treffen mit Fokus auf die Pandemie ab.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusCorona-Schutzmasken
:Warum ein Millionen-Angebot der Firma von Söders Frau durchfiel

Im April 2020 verkündet Ministerpräsident Söder eine teilweise Maskenpflicht, kurz danach legt die Firma seiner Frau eine Offerte vor. Das Geschäft kam nicht zustande, die SPD will nun wissen: War das Zufall?

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: