Bei den bayerischen Grünen setzt sich der Umbruch fort: Landeschefin Theresa Schopper kündigte am Wochenende ihren Rückzug noch für diesen Herbst an. Sie werde beim Parteitag in Augsburg im November nicht wieder für den Landesvorsitz kandidieren, schrieb sie an die Mitglieder. "Nach zehn Jahren in diesem Amt ist es nun Zeit, Servus zu sagen", heißt es in dem Brief. "Meine landespolitische Karriere, die ich eurer Wahl zu verdanken hatte, ist zu Ende."
Der Schritt der langjährigen Funktionsträgerin bei den Bayern-Grünen war in der Partei erwartet worden. "Ich bin jetzt 52 Jahre und möchte gerne den Sprung wagen, neue berufliche Herausforderungen zu suchen." Schopper war mit dem Versuch gescheitert, sich nach einem Wechsel von München nach Schwaben im Allgäu eine neue politische Basis aufzubauen und hatte bei der Landtagswahl ihren Parlamentssitz verloren.
Sie ist seit 1983 Grünen-Mitglied und führte die Partei in Bayern fünf Jahre lang mit dem verstorbenen Sepp Daxenberger und seit 2008 gemeinsam mit Dieter Janecek. Ihre Partei mahnt sie, trotz der enttäuschenden Wahlergebnisse weiter zu kämpfen. "Macht Eure Türen weit auf für alle, die in Zukunft bei den bayerischen Grünen Verantwortung übernehmen möchten." Dabei sollten sich die Mitglieder die Rockband Tote Hosen zum Vorbild nehmen, schreibt Schopper: "Steht auf, wenn ihr am Boden liegt."
Noch immer unklar ist dagegen, wie sich die Landtagsfraktion in dieser Woche neu aufstellen will. Sicher ist bislang nur, dass mit Margarete Bause eine der beiden bisherigen Fraktionsvorsitzenden erneut kandidiert.