Gründerszene:Vom Campus direkt in die Start-ups

Universitäten in Bayern Illustrationen Karte Zeichnungen Poi digital online

Illustration: Korbinian Eisenberger

Erstaunlich viele Passauer Absolventen machen sich mit kreativen Ideen selbstständig - vor allem im IT-Bereich.

Von Isabel Meixner

Mymuesli, natürlich. Kommt man in Passau auf Studenten zu sprechen, die sich selbständig gemacht haben, fällt dieser Name als einer der ersten. 2007 gegründet, vertreiben Max Wittrock, Hubertus Bessau und Philipp Kraiss individuell zusammenstellbares Bio-Müsli in mittlerweile 49 Läden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Schweden.

Online kann man die Müsli-Mischungen auch in den Niederlanden und in Großbritannien bestellen. Den Grundstein ihres Erfolgs legten die drei Unternehmer während des Studiums in Niederbayern. "Viele Lehrstühle haben uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden", sagt Max Wittrock, der in Passau Jura studiert hat. "Vor allem die Pressestelle hat uns sehr viel geholfen."

Mymuesli ist nicht die einzige von Passauer Studenten gegründete Firma, die sich profiliert hat. Vor allem Studenten aus dem IT-Bereich wagen den Schritt in die Selbständigkeit. Sie betreiben etwa eine Wohnungsbörse oder eine Suchmaschinen-Marketing-Agentur oder sind, wie im Fall des mehrfach ausgezeichneten Start-up-Unternehmens Bankmark, im Bereich von datenverarbeitenden Systemen und Big-Data-Anwendungen auch international bekannt.

Auch überträgt sich das interkulturelle Profil der Hochschule auf die Firmen, die beispielsweise andere Unternehmen bei Russland-Exporten oder Organisationen weltweit beraten. "Die Universität bringt Unternehmen in die Stadt", sagt Johannes Karasek, Pressesprecher der Industrie- und Handelskammer. Genaue Zahlen, wie viele Gründungen auf Absolventen zurückgehen, hat er nicht - oft wisse man bei Beratungen ja nicht, ob der- oder diejenige studiert.

Die Universität liefert den Studenten nicht nur das Wissen und die Kontakte zu Kommilitonen, sondern unterstützt sie auch bei ihren ersten Schritten. Es gibt eine Gründungsberatung und mit dem Gründercafé auch ein Forum, in dem Studenten Fragen stellen können. Bei Veranstaltungen bekommen die Passauer Absolventen, die inzwischen erfolgreiche Jungunternehmer geworden sind, immer wieder die Gelegenheit, ihre Ideen vor Studenten zu präsentieren und diese mit wertvollen Tipps für die Firmengründung zu versorgen.

Einige Firmen lassen ihren Sitz auch nach der Anfangszeit in Niederbayern, so auch der Müsli-Lieferant Mymuesli. Die Kosten sind niedriger als in Großstädten - und über die Universität bekommt man gut ausgebildete Arbeitskräfte. Viele der mittlerweile 750 Mitarbeiter hätten als Praktikanten oder Ferienjobber im Unternehmen angefangen, sagt Max Wittrock. Sein Fazit: "Als Standort ist Passau ziemlich ideal."

Der Uni-Atlas Bayern im Überblick
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: