Süddeutsche Zeitung

Grainau:Zugspitzbahn steht weiter still

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Die beschädigte Kabine wiegt 15 Tonnen und befindet sich an der steilsten Stelle der Seilbahn. Diese Woche soll mit der aufwändigen Bergung begonnen werden.

Die bei einer Routineübung mit einem Bergekorb schwer beschädigte Kabine der neuen Zugspitzbahn soll in dieser Woche geborgen werden. Die Bayerische Zugspitzbahn, der Seilbahnhersteller und Sachverständige hätten die Situation analysiert, sagte die Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn, Verena Lothes. Eine Bergung per Hubschrauber sei ausgeschlossen. Deshalb sei nun vorgesehen, die beschädigte Kabine, die 15 Tonnen schwer ist, samt Bergekorb zur Bergstation hinauf zu ziehen. Dort werde die Kabine in ihre Einzelteile zerlegt, diese könnten dann ins Tal transportiert werden.

Die verkeilte Kabine und der Bergekorb hängen an der steilsten Stelle der Seilbahn - an der Zugspitz-Nordwand. Um direkt zur Unfallstelle zu gelangen, müsste eine zweite Berge-Seilbahn auf die Tragseile gesetzt werden. Diese Woche sollen die Vorbereitungen für die Bergung beginnen.

Außerdem habe man bereits die Anfertigung einer komplett neuen Seilbahnkabine, eines neuen Gehänges sowie eines neuen Laufwerks in Auftrag gegeben, sagte Lothes. Wie lang die Herstellung der Teile und die Bergung dauern werden, sei unklar. Auch die Höhe des Schadens ist weiter offen. Die Kabine hat offenbar einen Totalschaden erlitten. Die Tragseile der Bahn indes hätten den Unfall unbeschadet überstanden, erklärte ein Vertreter der Seilbahnaufsicht im Bayerischen Rundfunk. Dies hätten Filmaufnahmen mit einer Drohne ergeben.

Auslöser des Unglücks war ersten Untersuchungen zufolge ein gerissener Kettenzug in der Bergstation. Deshalb sei der Bergewagen bei der Routineübung ungebremst in die Kabine geprallt. Es habe sich vermutlich um einen Materialschaden gehandelt. Bis zur Behebung des Schadens rät die Zugspitzbahn davon ab, die in der Nähe liegende Kletterroute "Eisenzeit" über das Bayerische Schneekar zu begehen. Die Seilbahn mit den bodentief verglasten Kabinen für bis zu 120 Passagiere hatte am erst 21. Dezember 2017 den Betrieb aufgenommen.

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Quelle:
SZ vom 17.09.2018 / dpa
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