Gluck-Festspiele in Bayreuth:Macht und Milde

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Hochexpressive Koloraturen: Vanessa Waldhart als Vitellia bei der konzertanten Aufführung von Glucks "La Clemenza di Tito" im Markgräflichen Opernhaus.
Hochexpressive Koloraturen: Vanessa Waldhart als Vitellia bei der konzertanten Aufführung von Glucks "La Clemenza di Tito" im Markgräflichen Opernhaus. (Foto: Beth Chalmers)

Wie ein sehr langer, jedoch kurzweiliger Arienabend: Die Gluck-Festspiele eröffnen im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth mit Glucks "La Clemenza di Tito" - und Pater Anselm Grün.

Kritik von Egbert Tholl, Bayreuth

Man könnte durchaus auf die Idee kommen, dass Christoph Willibald Gluck mit diesem Werk zeigen wollte, weshalb seine Opernreform nötig werden sollte. Glucks "La Clemenza di Tito" kam 1752 in Neapel heraus, seine erste Reformoper zehn Jahre später; hier reiht er noch stur Arie an Rezitativ an Arie, bis auf den Schlusschor keine Ensembles - die gibt es erst in großer Fülle und Vielfalt bei Mozart, dessen "Clemenza" 1791 herauskommt. Beide Opern beruhen auf dem Libretto von Pietro Metastasio, das noch viele Male mehr vertont wurde. Voltaire war von diesem begeistert; der größte der Aufklärer sah darin die perfekte Erziehung der Fürsten: Es ist möglich, Macht mit Milde (Clemenza) zu verbinden.

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