Gletscher auf dem Zugspitzplatt:Der Untergang eines Riesen

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(Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Das Szenario wirkt wie ein Bild der Apokalypse. Eine Gruppe von Wanderern befindet sich auf einem schmutzigen Rest des Nördlichen Schneeferners auf dem Zugspitzplatt. Die menschlichen Körper spiegeln sich in einem See aus Schmelzwasser. Noch ist der Nördliche Schneeferner einer der größten Gletscher in Deutschland, aber er schmilzt unaufhaltsam dahin. Schon vor 20 Jahren, im heißen Juli 2003, flossen aus dem Nördlichen Schneeferner täglich etwa 35 Millionen Liter Schmelzwasser ab. Das ist etwa ein Zehntel der Menge des täglichen Trinkwasserbedarfs von München. Im Hitzesommer 2022 wird das Volumen des Schmelzwassers wohl nicht geringer sein, man nennt das Phänomen Gletscherrauschen. 1910 war der Gletscher 83 Meter dick, heute misst er an den besten Stellen nur noch ein Drittel davon. Neben dem Nördlichen Schneeferner gibt es im Zugspitzmassiv den Südlichen Schneeferner, der aber schutzlos der Sonne ausgesetzt ist und schon bald verschwunden sein wird. Am meisten Schatten bekommt der nordöstlich der Zugspitze gelegene Höllentalferner ab, der zudem vom Lawinenschnee genährt wird. Er verliert deshalb nicht ganz so rapide an Fläche. Um 1820 war noch das gesamte Zugspitzplatt vergletschert.

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