Die besten Sprüche vom Gillamoos:"In 41 Tagen beenden wir die absolute Mehrheit der CSU in Bayern"

Die Gleichung ist simpel: Bier, Zelt und Volk, dazu Politikerinnen und Politiker. Ergibt massenweise Schenkelklopfer und markige Ansagen.

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Politischer Frühschoppen auf dem Gillamoos: Ministerpräsident Markus Söder

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Der Gillamoos ist einer ältesten Jahrmärkte in Niederbayern, immer rund um das erste Septemberwochenende. Am letzten Tag sprechen traditionell Spitzenpolitiker in den Bierzelten. Klar, dass Ministerpräsident Markus Söder nicht fehlen will und darf. Er stellt zunächst die Vorzüge des Freistaats heraus: "Bayern ist nicht ein Land der Mahner. Bayern ist ein Land der Macher. Bayern kann es besser als die anderen", sagt er.

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Ein wichtiges Thema sind dieses Jahr die Vorgänge in Chemnitz. Söder klagt vor allem die AfD an, die sich nicht von rassistisch motivierten Übergriffen distanziere: "AfD, NPD, Hooligans - Seit' an Seit' sind sie marschiert", ruft Söder.

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Die AfD wird voraussichtlich im Oktober zum ersten Mal in den bayerischen Landtag gewählt werden, ist also ein recht frischer Gegner. Aber auch gegen die langjährige Opposition wird im Bierzelt traditionell ausgeteilt: "Ich wollte eigentlich über die SPD schimpfen, aber bedrohte Arten werden von der Bejagung verschont, bis sie sich erholt haben." Auch bei Söder (aber nicht nur) schleicht sich ein gewisser Höhö-Faktor ein. Kostprobe: "Anton Hofreiter ist genauso gegen den Freihandel wie Donald Trump. Das ist kein Wunder, sie haben beide den gleichen Friseur."

Politicians Meet At Annual Gillamoos Gathering As Bavarian Elections Near

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Die Grünen versammeln sich im Weinzelt. Auch Spitzenkandidatin Katharina Schulze thematisiert die rechtsradikalen Demonstrationen in Chemnitz und wendet sich an die Teilnehmer: "Wir werden nicht weichen - ihr werdet weichen. So sieht's aus." Für nationale Alleingänge in der Asylpolitik hat sie wenig übrig: "Ich lass mir doch mein Europa nicht von einem breitbeinigen Ministerpräsidenten kaputt machen", sagt sie.

Grünen-Politiker Ludwig Hartmann spricht auf dem politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos.

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Auch Parteikollege und Co-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann teilt gegen die CSU aus: "Eher pilgern Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht gemeinsam nach Altötting, bevor die CSU etwas gegen den Flächenfraß tut." Er sagt den Christsozialen Verluste bei der Landtagswahl voraus: "In 41 Tagen beenden wir die absolute Mehrheit der CSU in Bayern."

Politischer Frühschoppen auf Volksfest Gillamoos - AfD

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Die AfD könnte im Oktober zum ersten Mal in den Landtag einziehen. Mit Bundes-Parteichef Jörg Meuthen hat sie einen Vertreter des gemäßigten Flügels als Hauptredner nominiert. Auch er spricht über Chemnitz. Der Sachse sei "der lebendige Beweis", dass es noch "Mut und Stolz gibt, das Eigene zu verteidigen". Dass "vereinzelt" der Hitlergruß gezeigt wurde, findet Meuthen widerlich. Generell sieht er die Situation im Land sehr düster: "Deutschland ist rein rechtlich zu einer Art Bananenrepublik verkommen, das Ausland lacht sich schlapp über uns."

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Der Vorsitzende der Bayern-AfD, Martin Sichert, wirft Ministerpräsident Söder vor, dass der keinen ernsthaften Konkurrenten um das Amt des Ministerpräsidenten sieht. Eine "arrogante Art", so Sichert, dabei rede doch die CSU "so gerne davon uns entzaubern zu wollen". Für seine Rede bekommt Sichert nicht ganz so viel Applaus wie Katrin Ebner-Steiner, die niederbayerische Spitzenkandidatin. Die hatte sich in Rage geredet und unter anderem gesagt: "Die AfD ist die Strafe Gottes für die CSU."

Politischer Frühschoppen auf Volksfest Gillamoos - SPD

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SPD-Landeschefin und Spitzenkandidatin Natascha Kohnen bewegt sich in ihrer Rede zwischen aktuellem Kommentar und CSU-Kritik. Zu Chemnitz sagt sie: "Wir sind jetzt gefordert, wir müssen uns stellen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Hass. Wir lassen nicht zu, dass ein rechter Mob die Macht auf den Straßen an sich reißt." Söders Plan, die Reiterstaffel der Polizei zu verstärken, ist angesichts des starken Personalmangels für Kohnen nicht verständlich. "Die brauchen Zweibeiner und keine Vierbeiner, verdammt nochmal."

Politischer Frühschoppen auf Volksfest Gillamoos - Freie Wähler

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Hubert Aiwanger, der Chef der bayerischen Freien Wähler, hat viel Erfahrung auf dem Gillamoos und ist ohnehin ein sehr blumiger Redner. Gegen die erstarkende AfD teilt er aus: "Wir haben das Wort Heimat schon auf unseren Fahnen gehabt, da hat es diese Schaumschläger noch nicht gegeben." Union und SPD wirft er vor, weder in Bayern noch im Bund etwas auszurichten. "Die Probleme werden mehr, weil ihr regiert, ihr gehört korrigiert!"

Politischer Frühschoppen auf Volksfest Gillamoos - Freie Wähler

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Wollen die Freien Wähler aber nicht eigentlich gerne mitregieren? Das betont Aiwanger zwar, relativiert aber: "Ich lege keinen Wert darauf, Stiefelknecht der CSU zu sein. Wenn, dann geben wir ihnen die Sporen!" Auf dem Höhepunkt der Rede nimmt er sich Söders Masterplan für Bayern vor: "Lieber Herr Söder, du bist kein Master, du bist ein Master of Desaster!" Da jubelt der Stadl.

Politischer Frühschoppen auf Volksfest Gillamoos - FDP

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"Acht Prozent!", ruft FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen am Ende seiner Rede in das Zelt. So viel sei für seine Partei bei der Wahl im Oktober drin. Hagen findet, die CSU schade dem Land. "Die Entwicklung der Welt macht vor Bayern nicht halt und auch nicht vor der Grenzpolizei. Wir müssen das Land fit machen für die Zukunft."

© SZ.de/bhi/sim
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