Gesundheitswesen:Gewerkschaften fordern Arbeitsschutz in der Pflege

Auch wenn der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und die Gewerkschaft Verdi in der Frage einer bayerischen Pflegekammer Welten auseinander liegen, darin sind sie sich einig: Die Corona-Krise hat die Schwachstellen im Gesundheitswesen und in der Pflege offengelegt. Und: So dürfe es nach der Pandemie nicht mehr weitergehen. Anlass für die voneinander völlig unabhängig formulierten Erklärungen ist der an diesem Dienstag stattfindende Internationale Tag der Pflegenden. "Ich will nicht beklatscht werden, ich will anständige Arbeitsbedingungen", zitierte eine bei Verdi organisierte Betriebsrätin am Montag in München eine Pflegekraft. Die Corona-Krise habe laut Verdi die zuvor schon harten Arbeitsbedingungen verschärft - sei es durch noch längere Arbeitszeiten, sei es durch höhere psychische Belastungen oder durch den Mangel an Schutzausrüstung. Zudem räche sich nun aber auch das auf Einsparungen zielende Finanzierungssystem für Krankenhäuser, durch das lange Zeit beim Personal gespart worden sei. In der Altenpflege wiederum hätten die oftmals schlechten Arbeitsbedingungen dafür gesorgt, dass Fachkräfte in andere Berufe abwanderten. Die "Ökonomisierung des Gesundheitswesens", so forderte Verdi-Landesfachbereichsleiter Robert Hinke, müsse ein Ende haben. Auch der DBfK drängt auf die Einhaltung "von Arbeitsrecht und Arbeitsschutz".

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