Gesundheitsreform:Bayerns Hausärzte machen mobil gegen Rösler

Widerstand aus Bayern gegen Gesundheitsminister Rösler: Bayerische Hausärzte wollen ihre Kassenzulassungen zurückgeben.

Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) muss im Ringen um die Gesundheitsreform nun auch mit Widerstand der Hausärzte rechnen. Sie wollten mit einer Rückgabe der Kassenzulassung gegen Pläne protestieren, die eine Absenkung des Vergütungsniveaus der Hausarztverträge auf das allgemeine Honorarniveau vorsehen, schreibt die Berliner Zeitung. Der Protest könne bald bundesweite Dimensionen annehmen.

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Bayerns Hausärzte werfen Bundesgesundheitsminister Rösler (FDP) Wortbruch vor.

(Foto: dpa)

Der Bayerische Hausärzteverband hat nach dem Zeitungsbericht seine Mitglieder für Mittwoch, 21. Juli, zu einer Vollversammlung nach Nürnberg eingeladen. Dort sollen sie über den Ausstieg aus dem Kollektivsystem diskutieren und beschließen. In Bayern wird der Ausstieg aus dem KV-System bereits für Ende des Jahres anvisiert. Schon an diesem Mittwoch tagt auch der Vorstand des Deutschen Hausärzteverbandes, schreibt die Zeitung. Dort solle über eine Ausdehnung des Protests in andere Bundesländer außer Bayern diskutiert werden.

Der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands, Wolfgang Hoppenthaller, warf Rösler vor, seine Versprechen nicht einzuhalten. Der Minister habe zugesagt, dass die Hausarztverträge die kommenden drei Jahre Bestand hätten. Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, sagte: "Wir werden den Wortbruch des Ministers nicht kampflos hinnehmen. Der Anschlag auf die Hausarztpraxen wird politisch in der Fläche beantwortet werden."

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