Gesundheit - München:Ruhiges Osterfest in Bayern: Geschäfte ab Gründonnerstag zu

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor der Presse. Foto: Michael Kappeler/dpa/Pool/dpa (Foto: dpa)

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München (dpa/lby) - Bayern will mit einem strikten Oster-Lockdown die dritte Corona-Welle bremsen, stellt dafür aber zusätzliche Lockerungen für die Zeit nach den Ferien in Aussicht. Von Gründonnerstag (1. April) bis einschließlich Ostermontag bleiben Betriebe, Behörden und Geschäfte geschlossen, beschloss das Kabinett bei seiner Sitzung am Dienstag. Gründonnerstag und Karsamstag sollten wie Feiertage behandelt werden, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Nach den Osterferien stehen Lockerungen an. Unter anderem soll der Einzelhandel ab dem 12. April auch bei höheren Inzidenzen öffnen dürfen als bisher. Bei einer Inzidenz unter 100 sollen Ladenöffnungen mit Hygienekonzept möglich sein. Bisher liegt die Grenze dafür bei 50. Bei einer Inzidenz zwischen 100 und 200 soll das "Click & Meet" genannte Einkaufen mit Termin bei Vorlage eines tagesaktuellen negativen Corona-Tests und verschärften Vorgaben für die Kundenzahl möglich sein. Bisher ist "Click & Meet" im Inzidenzbereich zwischen 50 und 100 erlaubt.

Im Einzelhandel gebe es verhältnismäßig wenig Infektionen und die Unternehmen gingen sehr verantwortungsvoll mit den Möglichkeiten um, begründete Söder den Schritt.

In Regionen mit einer Inzidenz unter 50 soll es zudem ab dem 12. April die ursprünglich für den 22. März angepeilten Lockerungen bei Außengastronomie, Sport und Kultur geben.

Zudem sollen in drei bis vier Modellregionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner nach Ostern weitere Öffnungsschritte ausprobiert werden. Unter strengen Schutzmaßnahmen und mit einem Testkonzept könnten für die Dauer von 14 Tagen einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens öffnen. Damit soll die Umsetzbarkeit von Öffnungsschritten untersucht werden. Welche Regionen dies sein werden, sagte Söder bei der Vorstellung des Beschlusses nicht.

Insgesamt zeigte sich der Ministerpräsident besorgt: "Die Lage ist ernst, und sie wird noch sehr viel ernster werden", warnte er. "Die dritte Welle rollt durch Bayern." Und diese sei deutlich gefährlicher, es handle sich quasi um eine komplett neue Pandemie. Sechs Wochen sei es bei den Corona-Zahlen abwärts gegangen, seit vier Wochen gehe es wieder nach oben. Für den weiteren Weg kündigte er deshalb einen Dreiklang an: Vorsicht, Restriktion und Motivation.

In der Schließungsphase um Ostern sollen deswegen nur am Karsamstag Lebensmittelgeschäfte öffnen dürfen. Alle Ansammlungen im öffentlichen Raum werden grundsätzlich untersagt.

Für private Zusammenkünfte gelten die schon eingeführten Inzidenz-Regeln auch an Ostern: In Gebieten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner dürfen sich zwei Haushalte mit maximal fünf Personen treffen - Kinder bis 14 Jahre werden nicht mitgezählt. In Gegenden mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 sind Treffen nur mit einer einzigen weiteren Person erlaubt.

Bereits am 31. März sollen zudem Impfungen bei Hausärzten beginnen. Der Freistaat sei in dieser Angelegenheit mit den Ärzte-Organisationen im Gespräch, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Das Impfen solle zunächst mit 1500 Hausarztpraxen aufgenommen werden. Man wolle keinen Tag verstreichen und ein Zeichen setzen.

© dpa-infocom, dpa:210323-99-936811/3

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