Gesundheit - München:Fußballspiele in Bayern wieder ohne Fans

Bayern
Markus Söder (CSU) nach der Videokonferenz der Ministerpräsidenten. Foto: Sven Hoppe/dpa (Foto: dpa)

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München (dpa) - In Bayerns Sport-Arenen wird es wegen der bedrohlichen Corona-Lage wieder leer. Das bayerische Kabinett beschloss am Freitag wegen der vierten Corona-Welle eine entsprechende Verschärfung der Maßnahmen. Die Geisterspiele-Regelung gilt bereits ab diesem Samstag und betrifft große überregionale Sportveranstaltungen, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verkündete.

Die Heimspiele von Fußball-Bundesligist FC Augsburg gegen den VfL Bochum sowie von Zweitligist 1. FC Nürnberg gegen Holstein Kiel müssen am Wochenende somit vor leeren Rängen stattfinden.

Mit Blick auf die Dauer der neuen Regelung teilte ein Sprecher des Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration auf dpa-Anfrage mit: "Die zugrundeliegende 15. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung tritt zwar mit Ablauf des 15.12. außer Kraft. Über die Fortschreibung der Verordnung entscheidet die Staatsregierung zeitgerecht. Der Ministerpräsident hat jedenfalls die Gültigkeit der Regelung bis zum Jahresende angekündigt."

Davon wäre der FC Bayern München gleich dreifach betroffen. Die Münchner erwarten den FC Barcelona in der kommenden Woche zum letzten Gruppenspiel in der Champions League. In der Liga kommen noch der FSV Mainz 05 (11. Dezember) und der VfL Wolfsburg (17. Dezember) in die Allianz Arena, die vor rund einem Monat mit 75 000 Zuschauern erstmals seit dem 8. März 2020 wieder ausverkauft war. Die SpVgg Greuther Fürth ist im Dezember noch Gastgeber für Union Berlin (12.) und den FC Augsburg (18.).

Bundesregierung und Länderchefs hatten sich am Donnerstag darauf geeinigt, dass maximal 50 Prozent der Kapazität genutzt werden dürfen. Im Freien dürfen es höchstens 15 000 Zuschauer sein, in Sporthallen bis zu 5000 Zuschauer. In Regionen mit sehr hohen Infektionszahlen sollen große Veranstaltungen aber abgesagt oder im Sport zumindest Geisterspiele durchgesetzt werden.

"Ich finde schade, dass es nicht bundeseinheitlich ist, und meine dringende Empfehlung auch an die Verantwortlichen gerade aus dem Profibereich: Ich würde an einigen Stellen die Sensibilität der Verantwortung in der Gesamtgesellschaft wahrnehmen", appellierte Söder. Beim Profisport, der von Akzeptanz und Rückhalt der Fans lebe, wäre Einsicht und Mitmachen ein gutes Signal.

In der zweiten und dritten Welle der Pandemie vor gut einem Jahr war flächendeckend rund sechs Monate ohne Fans gespielt worden. Dann kamen schrittweise Lockerungen, im Spätsommer durften sich die Stadien wieder füllen.

"Die neue Welle ist angeknackst, aber sie ist noch nicht endgültig gebrochen", sagte Söder mit Blick auf leicht gesunkene Infektionszahlen im Freistaat. Am Freitag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) das siebte Mal in Folge eine niedrigere Zahl als am Vortag für Bayern. Aktuell liegt die Inzidenz demnach bei 561,5. Auf den Intensivstationen steigt die Zahl der Corona-Patienten allerdings weiter.

© dpa-infocom, dpa:211202-99-233634/6

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