Gesundheit:Beschwerdestellen für psychisch Kranke

Psychisch kranke Menschen sollen künftig im gesamten Freistaat die Möglichkeit bekommen, unabhängige Beschwerdestellen anzurufen - etwa wenn sie mit ihrer Behandlung in Akutkliniken, Sozialpsychiatrischen Diensten oder in Heimen unzufrieden sind. "Psychische Krisen sind existenzielle Notfälle", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Mittwoch. Hier gelte es, "mehr Hilfe anzubieten", auf die psychisch Kranke kostenlos sowie niedrigschwellig und bei Bedarf auch anonym zugreifen können. Neben den durch das neue Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz bereits vorgesehenen Krisendiensten brauche es dazu mehr unabhängige Beschwerdestellen, betrieben durch Selbsthilfeorganisationen. In Oberbayern gibt es schon neun solcher Beschwerdestellen. "In der Regel haben die Betroffenen, die sich an uns wenden, eine Kränkung erfahren. In schwereren Fällen geht es zum Beispiel darum, dass einer in einem Heim verschwindet und dort weggesperrt wird", sagt Walter Schäl, der Vorsitzende der Oberbayerischen Selbsthilfe Psychiatrie-Erfahrener (OSPE). Zur Förderung unabhängiger Beratungsstellen sind laut Huml im nächsten Haushalt Mittel in Höhe von 240 000 Euro angemeldet.

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