Gesundheit - Berlin:Inzidenz unter 100: Erleichterungen für Pflegeheim-Besucher

Bayern
Testsets mit Abstrichstäbchen liegen in einem Testzentrum für Corona-Verdachtsfälle. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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München (dpa/lby) - Die Infektionslage in Bayern entspannt sich weiter. Dies bedeutet, dass auch weitere Erleichterungen für die Bürger nun möglich werden. Ein Überblick über die jüngsten Entwicklungen und geplanten Maßnahmen:

INZIDENZ WIEDER UNTER 100

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen in Bayern ist am Freitag erstmals seit knapp zwei Monaten auf unter 100 gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche auf 100 000 Einwohner im Landesdurchschnitt mit 95,3 an. Damit liegt der Freistaat knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 96,5. "Die Zahlen entwickeln sich in die richtige Richtung. Aber es ist noch immer zu früh, um sich zurückzulehnen", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) dazu.

Denn 42 Kreise und Städte haben noch eine Inzidenz über 100 und 5 davon sogar von mehr als 200. Mit Coburg (284,9), Schweinfurt (260,2), Memmingen (217,7) und dem Landkreis Unterallgäu (217,4) sind weiterhin vier bayerische Regionen in den bundesweiten Top Ten.

ERLEICHTERUNGEN IN DEN PFLEGEHEIMEN

Die Entwicklung führt dazu, dass die besonders strengen Vorschriften für die Pflegeheime nun etwas gelockert werden. Geimpfte und genesene Menschen benötigen in den Altenheimen künftig keinen negativen Corona-Test mehr. "Das ist für Bewohner, Angehörige und Personal ein weiterer Schritt zu einer Normalisierung des Lebens in den Einrichtungen", meinte Holetschek. Geimpfte und Genese würden nun Menschen, die negativ getestet sind, gleichgestellt.

Für Geimpfte gilt die Erleichterung mit einem Impfnachweis. So müssten etwa Besucher, deren abschließende Impfung mindestens 15 Tage zurückliegt, keinen negativen Testnachweis im Heim mehr vorlegen beziehungsweise dort nicht mehr getestet werden.

Die Befreiung von der Testnachweispflicht gilt auch für genesene Personen. Dazu zählen alle, die mindestens vor 28 Tagen, höchstens aber vor sechs Monaten mittels PCR-Testung positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Auch hier ist ein Nachweis nötig. Menschen, die vor mehr als einem halben Jahr eine Infektion durchgemacht haben, brauchen nur eine statt zwei Impfungen.

MINISTER WILL EINHEITLICHEN IMPFNACHWEIS

Holetschek will in der Debatte um Corona-Impfnachweise eine einheitliche und keine einzelnen Lösungen. "Es ist notwendig, dass wir den digitalen Impfpass bundesweit haben", sagte er bei der Besichtigung eines Impfzentrums im oberbayerischen Ebersberg.

Der dortige Landkreis hat ein gemeinsames Impfpass-Projekt mit einem Unternehmen gestartet. Dabei werden die Impfdaten nicht an den Namen, sondern an die jeweilige Personalausweis-Nummer geknüpft. Ein sogenannter QR-Code, der den Impfstatus nachweisen soll, ist nur 60 Sekunden gültig und könne darum nicht kopiert werden. "Das Ebersberger Modell ist ein interessantes Modell", sagte Holetschek zwar, betonte aber, dass Deutschland auf eine andere Technik setze.

ANERKANNTE TESTS IM BAUMARKT

Künftig sollen Schnelltests auch in Einrichtungen wie Drogerie- und Baumärkten möglich sein. "Wir bringen damit die Tests immer weiter in die Fläche. Niemand soll lange suchen müssen, wenn er einen Schnelltest mit Nachweis braucht, um etwa seinen Alltagsgeschäften nachgehen zu können", betonte der Minister. Durchgeführt werden müssen die Antigen-Schnelltests von geschultem Personal.

Interessierte Einrichtungen können sich dafür auf der Internetseite des Ministeriums registrieren. Sie müssten sich die Tests dann auf dem freien Markt besorgen und mit der Kassenärztlichen Vereinigung abrechnen. Seit März können sich Bürgerinnen und Bürger bereits in lokalen Testzentren sowie bei Ärzten und in Apotheken testen lassen.

© dpa-infocom, dpa:210514-99-593239/6

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