Geschenke beim G-7-Gipfel:47 700 Euro für Regenschirme und Porzellanlöwen

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US-Präsident Obama freut sich über deutsches Bier beim G-7-Gipfel in Elmau.

(Foto: AFP)

Die bayerische Staatsregierung legt den Inhalt der Geschenkpakete beim G-7-Gipfel in Elmau offen. Hinzu kommt ein weiterer großer Posten.

Die bayerische Staatsregierung hat nachträglich den Inhalt der umfangreichen Geschenkpakete für die 191 Delegationsmitglieder beim G-7-Gipfel auf Schloss Elmau enthüllt. Die Mitarbeiter der Staats- und Regierungschefs erhielten bei dem Treffen Anfang Juni Bayern-Souvenirs im Wert von exakt 249,73 Euro. Das hat das Innenministerium auf Anfrage der Grünen geantwortet.

Die Staatsregierung bedachte die G7-Gäste demnach mit Rucksack, Bayernbuch, Hutschenreuther Porzellanlöwe, Regenschirm, Wein und Kugelschreiberset. Teuerstes Geschenk war der Löwe zum Stückpreis von 99,23 Euro. Insgesamt kostete die Geschenkaktion knapp 47 700 Euro. "Erinnerungsgeschenke in dieser Größenordnung sind bei derartigen Anlässen aus Sicht der Bayerischen Staatskanzlei üblich", schrieb das Innenministerium in ihrer Antwort.

12000 Lebkuchenherzen für 19000 Euro

Zu einem anderen Urteil kommen die bayerischen Grünen: "Das Geld der bayerischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler ist in manchen Fällen reichlich leichtfertig verprasst worden", so Katharina Schulze, die die Anfrage gestellt hatte.

Die Schar der angereisten Journalisten wurde ebenfalls versorgt: mit 5000 Rucksäcken für 81 600 Euro sowie 12 000 Lebkuchenherzen für knapp 19 000 Euro. Ein weiteres Geheimnis ist auf Initiative der Grünen gelüftet: Die festliche Beleuchtung von Schloss Neuschwanstein in den Landesfarben der G-7-Staaten kostete netto 66 985,77 Euro. "Bei manchen Maßnahmen - etwa der teuren Illumination von Schloss Neuschwanstein - darf man schon die Frage der Sinnhaftigkeit stellen", kritisierte Schulze.

Verpflegung und Unterbringung von US-Präsident Barack Obama und der übrigen sechs ausländischen Regierungschefs Kollegen kosteten die Staatsregierung dafür keinen Cent. Das war Sache des Bundes.

Elmau

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