Führungswechsel:Genossenschaftsverband tauscht Vorstand aus

Der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) trennt sich überraschend von seinem langjährigen Verbandschef Jürgen Gros. "Grund für die einvernehmliche Trennung sind unterschiedliche Vorstellungen über die künftige Ausrichtung des Verbandes", teilte der GVB in einer knappen Mitteilung am Montag in München mit.

Der Genossenschaftsverband vertritt die Interessen von 1181 bayerischen Genossenschaften, darunter 222 Volks- und Raiffeisenbanken. Gros hat immer wieder sehr deutlich die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, die Bankenregulierung sowie politische Vorgaben, "willkürliche Markteingriffe, Dirigismus und planwirtschaftliche Ansätze" kritisiert. Gros war seit 2015 im Vorstand des GVB, seit August 2016 steht er als Verbandspräsident und Vorsitzender des Vorstands an der Spitze. Jetzt gibt der 52-Jährige sein Amt zum Jahresende vorzeitig ab.

Zum Nachfolger berief der Verband Gregor Scheller. Dieser habe die Volks- und Raiffeisenbank Bamberg-Forchheim in seiner mehr als 40-jährigen Dienstzeit zu einer der erfolgreichsten in Bayern geformt und viel Erfahrung in den Gremien der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Das zweite Vorstandsmitglied, Alexander Büchel, verlässt den Genossenschaftsverband Bayern ebenfalls, aber erst Ende Januar und - anders als Gros - "im beiderseitigen besten Einvernehmen". Der 51-jährige Büchel werde sich neuen beruflichen Herausforderungen widmen. Sein Nachfolger werde der Wirtschaftsprüfer Siegfried Drexl, teilte der GVB mit. "Im neuen Jahr wird sich der Verbandsrat intensiv mit der langfristigen Besetzung des Vorstands befassen."

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