Meinung100 000 Euro für Kost und Logis:Es ist schäbig, dass Justizopfer Genditzki für seine Haft bezahlen soll

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Kommentar von Ronen Steinke

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Manfred Genditzki kurz vor seinem Freispruch im Gerichtssaal in München.
Manfred Genditzki kurz vor seinem Freispruch im Gerichtssaal in München. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Als angeblicher Mörder saß Manfred Genditzki unschuldig im Gefängnis, nun bekommt er auch eine Rechnung. Diese Forderung der Justiz ist empörend, gerade nach ihrem Verhalten in diesem Fall.

Wer anderen Leuten Standpauken hält, der sollte selbst sauber sein. Oder anders gesagt: Wer anderen Leuten ihre moralischen Verfehlungen vorhält, der sollte Tugenden wie Ehrlichkeit, Offenheit und die Bereitschaft zur Selbstkorrektur auch selbst praktizieren. Das ist der Grund, weshalb das unsouveräne Verhalten der Münchner Justiz im Fall des angeblichen „Badewannenmörders“ Manfred Genditzki so empörend war. Weil die Justiz dort an anfänglichen Fehlern jahrelang festgehalten hat. Weil sie zu stolz war, sich selbst zu korrigieren. Während ein unschuldiger Mann im Gefängnis schmorte, dreizehn Jahre lang. Von 2008 bis 2022.

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Rechnung für die Haft
:Justizopfer Manfred Genditzki soll 100 000 Euro für Kost und Logis zahlen

13 Jahre saß der frühere Hausmeister wegen eines angeblichen Mordes unschuldig im Gefängnis. Dafür verlangt er Schadenersatz vom Freistaat. Doch jetzt bekommt er eine Rechnung.

SZ PlusVon Ronen Steinke

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