Geldstrafe:Ex-AfD-Mitglied wegen Nötigung verurteilt

Ein ehemaliges AfD-Mitglied ist in Nürnberg wegen Nötigung einer Journalistin zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Freiburger Politiker und Anwalt Dubravko Mandic muss demnach 7200 Euro Strafe und die Prozesskosten zahlen. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat die Berufung, die Mandic eingelegt hatte, somit verworfen. Laut seiner Kanzlei hat Mandic bereits Revision eingelegt.

Mandic hatte 2019 im mittelfränkischen Greding bei einem Treffen des AfD-"Flügels" teilgenommen. Die Strömung stuft der Verfassungsschutz seit März 2020 als rechtsextremistisch ein, offiziell ist sie inzwischen aufgelöst. Vor der Veranstaltungshalle hatte Mandic 2019 verhindern wollen, dass Videos und Fotos von ihm gemacht werden. Mehrere Journalisten, unter ihnen eine Nürnberger Reporterin, forderte er laut Gericht "lautstark" auf, das Aufnehmen zu lassen und entsprechendes Material zu löschen, der Journalistin entriss er das Handy. Ende 2020 hatte das Amtsgericht Schwabach ihn daher wegen Nötigung zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 120 Euro verurteilt, dies bestätigte das Gericht nun. Mandic hatte laut Urteil auf das Display gedrückt und angekündigt, Daten zu löschen, erst als Polizisten intervenierten, hatte er das Handy zurückgegeben. Der Politiker hatte auf Freispruch plädiert. Mandic war noch im März 2021 bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg für die AfD angetreten, danach aus der Partei ausgetreten und so einem Ausschlussverfahren zuvorgekommen. In Freiburg ist er weiter Stadtrat und unter der AfD-Fraktion gelistet. Gegen Mandic laufen laut seiner Kanzlei zwei weitere Verfahren wegen Körperverletzung und Beleidigung. Ein Sprecher teilte am Dienstag mit, bei allen drei Verfahren handele es sich um einen "politischen Schauprozess".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: