Geheimdienste - Pullach im Isartal:Bund prüft Möglichkeit für Wohnraum auf BND-Areal in Pullach

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München (dpa/lby) - Am Ex-Hauptsitz des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Pullach könnten in der Zukunft neue Wohnungen entstehen oder bestehende Gebäude als Wohnraum genutzt werden. Der Wohnungsmarkt im Großraum München sei stark angespannt, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Daniel Föst zur Nutzung des rund 68 Hektar großen Areals. Deshalb sei die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bestrebt, "Potenziale für Wohnnutzungen an diesem Standort bestmöglich zu aktivieren". Der "Münchner Merkur" hatte zuerst darüber berichtet.

Vor knapp zwei Jahren war der BND weitgehend in die neue Berliner Zentrale umgezogen. Rund 1000 Menschen arbeiten aber noch in Pullach. Nun werde geprüft, wie die verbliebenen Teile des BND auf einer kleineren Fläche untergebracht werden können und ob ein anderweitiger Bundesbedarf etwa als Wohnraum von Bundesbediensteten vorliege, heißt es in der Antwort weiter. "Sofern Liegenschaftsteile dauerhaft für Zwecke des Bundes entbehrlich sind, erfolgt deren weitere Verwertung." Dann würden "konkrete Nachnutzungsszenarien" mit der Gemeinde abgestimmt.

Die Planungen müssten zügig vorangehen und der Bund muss das Grundstück zur Verfügung stellen, verlangte Föst. "Der Großraum München braucht jeden Quadratmeter Wohnraum, damit Wohnen wieder bezahlbar wird. Die ehemalige BND-Zentrale ist ein echtes Filetgrundstück, auf dem ein spannendes, modernes, nachhaltiges Wohnquartier entstehen kann", sagte Föst. Wenn eine Teilnutzung durch den BND eine umfassende Wohnnutzung verhindere, dürfe auch ein Umzug der verbliebenen BND-Mitarbeiter kein Tabu sein. "Der Wohnraumbedarf im Münchner Umland schlägt das Prestige einer Bundesbehörde. Pullach bekäme die Chance ein Stadtviertel allerhöchster Güte zu entwickeln."

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