Süddeutsche Zeitung

Gegendemonstration:Buntes Wunsiedel gegen Neonazis

Einige hundert Menschen haben am Samstag in Wunsiedel ein Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. Anlass war eine Versammlung der rechtsextremen Splitterpartei "Der Dritte Weg", an der nach Polizeiangaben rund 150 Anhänger teilnahmen. Zu dem von dem Netzwerk "Wunsiedel ist bunt", Kirchen und einem Gymnasium organisierten Protest kamen demnach etwa 250 Unterstützer. Am Nachmittag scharte dann die "Initiative gegen den Naziaufmarsch in Wunsiedel 2021" noch einmal circa 200 Menschen zu einer Kundgebung am Bahnhof im Ortsteil Holenbrunn um sich. Sie zogen später in die Innenstadt weiter, wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilte. Der Rechten-Aufmarsch führte wie schon die Jahre zuvor durch ein Wohngebiet; im Süden der Stadt gab es dann eine Kundgebung. Das Treffen von Rechtsextremisten am Vorabend des Volkstrauertags hat in Wunsiedel seit Jahren Tradition. Die oberfränkische Kreisstadt stand lange im Fokus von Neonazis, weil Adolf Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß dort begraben war. Inzwischen ist das Grab zwar aufgelassen, trotzdem trifft sich die rechtsextreme Szene hier nach wie vor immer wieder zu Aufmärschen. Im vergangenen Jahr hatte es wegen der Corona-Pandemie keine Kundgebung in der Stadt gegeben.

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