Geburtstagssongs für Stoiber:Hey Edmund

Von wegen Volksmusik. Gerade wurde bekannt, dass Edmund Stoiber ein großer Jimi-Hendrix-Fan sein soll. Sein Spezl, der Musiker Leslie Mandoki, will ihn zu seinem 70. Geburtstag deshalb mit "Hey Joe" erfreuen. Und er hat noch mehr geplant.

Ulrike Heidenreich

Edmund Stoiber bringt man musikalisch eher mit dem bayerischen Defiliermarsch, der Hymne "Gott mit dir, du Land der Bayern" oder dem Reitermarsch des Großen Kurfürsten in Verbindung. Das einzig kapriziöse Verhalten, das vom ehemaligen Ministerpräsidenten in dieser Richtung bekannt wurde, ist, dass er sich zu seinem Abschied den Beatles-Hit "Let it be" gewünscht hatte.

Literaturdienst - Jimi Hendrix

Edmund Stoiber soll ein großer Fan von ihm sein: Jimi Hendrix.

(Foto: dpa)

Das Gebirgsmusikkorps aus Garmisch-Partenkirchen bot den Song bei der Stoiber-Abschiedsserenade vor vier Jahren dann so ergreifend dar, dass der Geehrte beinahe weinen musste. Was man noch weiß: Stoiber kann einigermaßen singen, und immer wieder zieht es ihn auf den Grünen Hügel, wo er die Wagner-Inszenierungen mal mehr, mal weniger goutiert. Nun aber dies: Stoiber fährt, so die Kunde, voll ab auf Jimi Hendrix. Sein Spezl vom Starnberger See, der Musiker Leslie Mandoki, will ihn zu seinem 70. Geburtstag vollwummern mit "Hey Joe" - mit diesem Rock-Klassiker erfülle er ihm einen Herzenswunsch.

Mandoki muss es wissen. Er zählt Edmund Stoiber zu seinen Duz-Freunden und verneigt sich beständig vor dessen "grandioser Lebensleistung", wie er die Bild-Leser wissen ließ. Der ungarisch-deutsche Musikus ist dem breiteren Publikum als "Dschingis Khan"-Sänger gut bekannt. Bei den Konservativen gibt er mit seiner Band Soulmates gerne den Parteibarden und tritt bei CDU- wie CSU-Veranstaltungen auf.

Eine große Stunde naht nun am 28. September. Da lädt die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft zur großen Stoiber-Sause ins Münchner Prinzregententheater. Um die Staatskasse zu schonen, hatte der ehemalige Ministerpräsident auf eine Ausrichtung der Geburtstagsfeierlichkeiten durch den Freistaat verzichtet und das Angebot seiner Wirtschaftsfreunde um Randolf Rodenstock gerne angenommen. Auf der Bühne werden stehen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Nachfolger Horst Seehofer, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß, die aber nur reden und nicht singen werden. Letzteres tut ausschließlich Leslie Mandoki.

Auch das Lieblingslied von Karin Stoiber werde er spielen, kündigte Mandoki an. Es heißt "The Last Day of Summer" - und hier gilt es nun, ein sehr großes Missverständnis aufzuklären. Das bekannteste Lied dieses Titels stammt von den düsteren Briten The Cure, der Text lautet übersetzt in etwa: "Ich bin nichts, ich träume nichts, nichts ist neu, nichts von dem, was ich denke, glaube oder sage, ist wahr."

Wenn nun Edmund Stoiber Jimi Hendrix gut findet, wäre es zwar gar nicht so überraschend, wenn Frau Stoiber ein heimlicher Fan von The Cure wäre. Es war aber trotzdem nur die Falschmeldung einer Nachrichten-Agentur. "The Last Day of Summer" ist eine Eigenkomposition von Leslie Mandoki und klingt viel, viel fröhlicher.

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