Gartenschau:Wassertrüdingen blüht auf

Wassertrüdingen Gartenschau

Für die Gartenschau wurde ein moderner Flachbau in den neu geschaffenen Wörnitzpark gebaut.

(Foto: oh)

Das Städtchen im Landkreis Ansbach ist die bisher kleinste Kommune, die die Gartenschau ausrichtet.

Warum nicht auch auf dem Land modern bauen, dachte man sich in Wassertrüdingen und setzte einen blaugrauen Flachbau, von so manchem Einheimischen als "Schuhschachtel" tituliert, mitten in die Natur. Das Ausstellungshaus ist Teil des Wörnitzparks und der wiederum ist einer der beiden Ausstellungsparks. Eröffnet wurde die Gartenschau im Städtchen im Landkreis Ansbach am Freitagvormittag von Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Viele verschiedene Attraktionen

Zwei Jahre haben sie auf diesen Termin hingearbeitet und die etwa 14 Hektar Naturfläche mit Schaugärten und Beeten hergerichtet. Kurz nach den Eisheiligen wurden noch eilig ein paar erfrorene Pflanzen ersetzt. In der Altstadt wurden Fassaden gestrichen, vereinzelt eröffneten Geschäfte wieder. Wie viele bayerische Städte kämpfe auch Wassertrüdingen mit Leerstand, sagt Peter Schubert, Geschäftsführer der "Natur in Wassertrüdingen 2019 GmbH". Wenn bis 8. September etwa 250 000 Besucher kommen, erhofft man sich also auch in dem 6000-Einwohner-Ort bessere Geschäfte. Wassertrüdingen richtet als bislang kleinste Kommune die Gartenschau aus.

Die Touristen können täglich bis Einbruch der Dunkelheit vom gut vier Hektar großen Wörnitzpark, wo Führungen und Programm wie Floristik oder Yoga geboten werden, durch die Altstadt zum nördlichen Klingenweiherpark (zehn Hektar) schlendern. Dort wird es unter anderem einen Garten- und Kreativmarkt geben. Dort sei das "Highlight" der goldene Klingenweihersteig, sagt Schubert, auch, "weil er so schön in der Sonne glänzt". Einen Kilometer zieht sich der futuristische Spazierweg vom Ufer eines Weihers auf eine frühere Bauschuttdeponie. Die hat die Stadt nun zur Aussichtsplattform mit Blick auf den Hesselberg umfunktioniert. Und auch der neue Wörnitzpark hat langfristig einen Nutzen: Immer wieder trat die Wörnitz über die Ufer, teils bis zum Marktplatz. Nun wurde der Donauarm von der Stadt abgerückt und eine umliegende Ausweichfläche erschlossen.

Wenn dann nach 108 Tagen alles vorbei ist, werden die Schaubeete wieder zurückgebaut. Aber "die Wege bleiben, die Stege, die Bänke und die Flächen", sagt Schubert. Der EU, dem Bund und Land sei dank: Sie förderten bis zu 80 Prozent der 8,6 Millionen Euro Gesamtkosten.

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