Garmisch-PartenkirchenVier junge Biber getötet - Polizei ermittelt

Lesezeit: 1 Min.

Biber sind in Bayern streng geschützt.
Biber sind in Bayern streng geschützt. (Foto: Felix Heyder/dpa)

Spaziergänger entdeckten die vier toten Tiere, sie seien auf- und nebeneinander positioniert gewesen. Die Polizei schließt aus, dass ein Wildtier die Biber erlegt hat.

In Oberau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen haben Spaziergänger vier getötete Jungbiber entdeckt. Die Tiere sollen blutende Wunden gehabt haben. „Was wir rekonstruieren können: Es waren vier Jungtiere, die offensichtlich von einem Menschen getötet worden sind“, sagte der Sprecher der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen, Paul Klette.

Ermittelt werde wegen eines mutmaßlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, sagte Klette. Die Tiere seien auf- und nebeneinander positioniert gewesen. „Ich schließe mal aus, dass das ein Wildtier war.“

SZ Bayern auf Whatsapp
:Nachrichten aus der Bayern-Redaktion – jetzt auf Whatsapp abonnieren

Von Aschaffenburg bis Berchtesgaden: Das Bayern-Team der SZ ist im gesamten Freistaat für Sie unterwegs. Hier entlang, wenn Sie Geschichten, News und Hintergründe direkt aufs Handy bekommen möchten.

Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch vor einer Woche (30. April). Passanten hätten gegen 22 Uhr die Entdeckung gemacht und das Szenario fotografiert. Dann sollen sie Medien zufolge geflüchtet sein, aus Angst, dem oder den Tätern noch zu begegnen. Am nächsten Tag hätten sie sich an das Tierheim gewendet, das wiederum das Landratsamt informierte, schilderte Klette weiter. Am Dienstag kam die Information bei der Polizei an.

Im Landkreis leben mehrere Hundert Tiere vor allem entlang von Loisach und Ammer. Biber dürfen unter strengen Voraussetzungen in Absprache mit den Behörden getötet werden, wenn schwere Schäden drohen und Präventivmaßnahmen nicht möglich sind. Seit Mitte März ist aber auch das verboten.

Der Biber, nach seiner Ausrottung in den 1960er bis 1980er Jahren wieder angesiedelt, steht unter strengem Schutz - und er hat sich rasant ausgebreitet. Rund 22 000 Tiere leben laut Umweltministerium in Bayern. Mancher spricht schon von einer Biberplage. Die Nager fressen sich durch Maisfelder, fällen Bäume und bauen Dämme - was manchmal zu Überschwemmungen führt. Laut Bayerischem Bauernverband wurden im Jahr 2023 mehr als 1000 Schadensfälle gemeldet, mit einer Gesamtsumme von rund 860 000 Euro.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Umwelt und Natur
:Neuerliche Klage gegen Abschuss von Bibern im Allgäu

Der Streit um die Abschussgenehmigung von Bibern geht weiter. Nach einem neuen Erlass des Landratsamts Oberallgäu klagen Naturschützer erneut.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: