Garmisch-Partenkirchen:Neues Zentrum für Pflegeforschung

Ein Roboterarm für die Krankenpflege - Sami Haddadin

Der 38-jährige Robotik-Professor Sami Haddadin leitet das neue Forschungszentrum in Garmisch.

(Foto: Paul Zinken/dpa)

Garmisch-Partenkirchen entwickelt sich zu einem Zentrum für neue Technologien in der Pflege. An diesem Samstag eröffnet dort die Technische Universität München ihr neues Anwender- und Forschungszentrum zur Geriatronik. Die Wissenschaftler um den TU-Professor Sami Haddadin wollen in Garmisch erforschen, wie Roboter den Menschen helfen können, auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Marktgemeinde unterstützt das Zentrum über zehn Jahre hinweg mit insgesamt zehn Millionen Euro. Das Geld stammt aus einer 57 Millionen Euro schweren Erbschaft, die ihr das Unternehmerehepaar Leifheit 2009 mit der Auflage vermacht hatte, sie für das Wohl alter und pflegebedürftiger Menschen einzusetzen.

Der Altersdurchschnitt der Einwohner liegt in Garmisch-Partenkirchen jetzt schon so hoch, wie ihn Experten für ganz Deutschland in 20 Jahren erwarten. Außerdem gibt es viele Kliniken, Seniorenheime und Pflegeschulen als mögliche Kooperationspartner für die Forscher. Im örtlichen Seniorenheim St. Vinzenz werden bereits seit einigen Monaten Pflegeroboter erprobt, die das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen entwickelt. Das Team von Haddadin, der für seine Arbeit 2017 den Deutschen Zukunftspreis erhalten hat, soll allein in Garmisch nach und nach auf bis zu 60 Mitarbeiter anwachsen. Es zieht in die ehemalige Garmischer Hotelfachschule, weil der einst von den US-Streitkräften genutzte Abrams-Komplex, in dem die Gemeinde das Anwender- und Forschungszentrum ansiedeln wollte, weiterhin von der Regierung als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird.

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