Garmisch-Partenkirchen: Neue Seilbahn zur Zugspitze

Wer mit der Seilbahn auf die Zugspitze fährt, muss sich in Geduld üben: Wartezeiten von bis zu zwei Stunden sind keine Seltenheit. Das soll sich ändern. Der Betreiber will eine neue Seilbahn bauen. Doch die Planungen sind schwierig.

Ein Ausflug zur Zuspitze kann gerade an warmen Sommertagen ziemlich nervig sein. Bis zu zwei Stunden müssen Wanderer machnmal an der Seilbahn vom Eibsee zum Berggipfel anstehen, bis sie die hinauffahren können. Ein entspannter Ausflugstag beginnt anders. Auch der Betreiber, die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn (BZB) hat erkannt, dass die Wartezeiten nicht zumutbar sind. Die BZB will nun eine neue Seilbahn bauen und die Passagierkapazitäten fast verdreifachen. Sie könnte 2017 fertig sein.

Die Bayerische Zugspitzbahn plant eine neue Seilbahn vom Eibsee zum Gipfel.

(Foto: dpa)

Ein Neubau sei dringend nötig, sagte ein Sprecher der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn (BZB). Zum einen ist die alte Bahn bereits seit fast 50 Jahren in Betrieb, zum anderen ist sie schlichtweg zu klein für den Touristenansturm. Die Eibsee-Seilbahn kann bislang maximal 300 Menschen pro Stunde auf den Berg bringen, die neue Anlage soll eine Kapazität von 700 Passagieren stündlich haben.

Die Betreiber rechnen mit Kosten von rund 30 Millionen Euro. Die neue Bahn auf den höchsten Berg Deutschlands soll parallel zum Betrieb der alten Bahn laufen. Im Jahr 2015 könnten die Arbeiten beginnen, es wird mit zwei Jahren Bauzeit gerechnet.

Doch die Planungen sind nicht einfach: Die Seilbahn ist eine der größten in Europa und gilt als technische Großleistung. Auf einer Länge von knapp 4,5 Kilometern überwindet sie einen Höhenunterschied von fast 2000 Metern. Keine andere Pendelbahn - die Kabinen fahren hier gleichzeitig bergauf und bergab - überwindet laut BZB eine größere Höhendifferenz.

Die größte Fahrbahnneigung beträgt 46,5 Grad. Das sind mehr als 100 Prozent Steigung. Nur zwei Stützen halten die Seile mit den beiden Kabinen, die jeweils 45 Menschen transportieren können. Die Fahrzeit auf den Gipfel beträgt rund zehn Minuten.

Weltweit gebe es nur einen Seilbahn-Hersteller, der sich der Aufgabe gewachsen sehe, sagt der Sprecher. Dabei handle es sich um ein österreichisches Unternehmen. Ob die neue Bahn auf der gleichen Trasse wie die alte gebaut wird, ist noch offen.