Garmisch-Partenkirchen:G-7-Gegner wollen Protestcamp gerichtlich durchsetzen

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  • Die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen hat die Errichtung eines Protestcamps auf einer Wiese mitten im Ort abgelehnt - und dies mit der Gefahr eines Hochwassers begründet.
  • Dagegen will nun das Bündnis "Stop G7 Elmau" klagen. Sollten die G-7-Gegner Erfolg haben, wollen sie bereits kommenden Montag mit dem Aufbau des Camps beginnen.

Die G-7-Gegner vom Bündnis "Stop G7 Elmau" wollen ein Protestcamp am Ortsrand von Garmisch-Partenkirchen und einen Sternmarsch zum Tagungsort Schloss Elmau gerichtlich durchsetzen. In Vorbereitung sei eine Klage gegen die Ablehnung des Camps, teilten die Organisatoren mit. Noch keinen Bescheid gibt es für den Sternmarsch.

Mitorganisator Claus Schreer sagte: "Es wird uns furchtbar schwer gemacht. Sie wollen die Demonstrationen verhindern." Das Bündnis wolle den Marsch "mit allen Mitteln durchsetzen". Garmisch-Partenkirchen hatte das Protestcamp insbesondere unter Hinweis auf den Hochwasserschutz abgelehnt.

Wann das Camp aufgebaut werden soll

Die Gegner kritisierten das als politische Entscheidung. Die Überflutungsgefahr sei ein "vorgeschobenes Argument", sagte Benjamin Ruß von "Stop G7 Elmau". "Wenn Hochwasser in der Form eintritt, hat Garmisch ein ganz anderes Problem."

Sofern es eine legale Campfläche gebe, beginne am Montag der Aufbau, sagte Wuck Linhardt vom Aktionsbündnis: "Ab Montag können Leute kommen." Rund 30 mobile Toiletten seien bereits für das Camp bestellt.

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