Bilanz des Innenministers:Nächster Gipfel soll woanders stattfinden

Bilanz des Innenministers: Innenminister Joachim Herrmann (CSU) spricht auf einer Pressekonferenz zur vorläufigen Abschlussbilanz zum Polizeieinsatz beim G-7-Gipfel.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) spricht auf einer Pressekonferenz zur vorläufigen Abschlussbilanz zum Polizeieinsatz beim G-7-Gipfel.

(Foto: Lennart Preiss/dpa)

Herrmann erwartet kein weiteres G-7-Treffen in Bayern und verteidigt Umfang des Polizeieinsatzes.

Der nächste G-7-Gipfel in Deutschland sollte aus Sicht des bayerischen Innenministers Joachim Hermann in einem anderen Bundesland stattfinden. "Wir haben uns nicht beworben", sagte der CSU-Politiker am Dienstag nach Abschluss des Treffens der großen demokratischen Wirtschaftsmächte auf Schloss Elmau. "Wir erwarten eher, dass es das nächste Mal mal woanders stattfindet."

Die Bundesregierung hatte den G-7-Gipfel nach 2015 zum zweiten Mal in dem Luxushotel in Oberbayern ausgerichtet. Herrmann verteidigte den Umfang des Polizeieinsatzes. Die bis zu 18 000 Polizisten hätten für einen "störungsfreien Verlauf" des Treffens der Staats- und Regierungschefs gesorgt. Ein Zuviel an Beamten könne er "grundsätzlich nicht sehen", sagte Herrmann. "Wie viel notwendig gewesen wäre, kann ich immer erst hinterher sehen."

Der bayerische Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Jürgen Köhnlein, hatte sich ähnlich geäußert - auch er plädierte für einen anderen Ort beim nächsten Mal: "Jetzt ist es aber genug. Künftig sollen andere Bundesländer Ausrichter des G-7-Gipfels sein." Der Einsatz sei gut gelaufen, die Strategie aufgegangen. "Die Belastung für die Einsatzkräfte war aber auch ohne Randale enorm." Auch aus seiner Sicht war es richtig "bei der Vorbereitung und im Einsatz zu ,klotzen'".

Nach dem Kraftakt wünscht sich die Gewerkschaft Anerkennung: "Jetzt warten die Polizeibeschäftigten auf ein Signal aus dem Innenministerium, wie der Dank auch greifbar wird."

Herrmann dankte den Anwohnern

Unterdessen hat Herrmann den Anwohnern rund um den G-7-Gipfel für Geduld und Verständnis gedankt. "Das ist eine Zumutung", sagte er mit Blick auf den Polizeieinsatz, Straßensperrungen und Kontrollen rund um das Treffen der Staats- und Regierungschefs. "Jetzt können die Menschen in Garmisch wieder das Leben genießen." Eventuell könnten sich die Touristiker in der Region in Folge des Gipfels auch über steigende Umsätze freuen, sagte Herrmann.

Laut Landespolizeipräsident Michael Schwald waren rund um den Tagungsort auf Schloss Elmau in den vergangenen Tagen bis zu 10 000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Insgesamt seien rund 18 000 Beamte wegen des G-7-Gipfels vor allem in München und in der Region Garmisch-Partenkirchen im Einsatz gewesen. In diesem Zusammenhang habe es 37 Festnahmen gegeben. 1400 Personalien seien aufgenommen worden, in elf Fällen seien Menschen in Gewahrsam genommen worden.

Nach Angaben von Innenminister Herrmann waren alle festgenommenen Demonstranten zum Ende des Gipfels am Dienstag wieder auf freiem Fuß. Die Demonstrationen in München und Garmisch-Partenkirchen rund um den Gipfel seien "weitestgehend störungsfrei und friedlich" geblieben.

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