G8 oder G9:Eltern-Umfrage zum Gymnasium

Mit einer Umfrage an bayerischen Gymnasien und Grundschulen will die Landeselternvereinigung ermitteln, ob die Eltern künftig eher acht oder neun Jahre zum Abitur haben wollen. An den 47 Pilotschulen, die seit Herbst 2015 mehr Zeit in der "Mittelstufe Plus" testen, meldeten drei Viertel der Eltern ihre Kinder für neun Jahre an, die Stimmung an den meisten anderen 274 Gymnasien dürfte ähnlich sein. Repräsentative Umfragen stützen das, genaue Zahlen gibt es aber nicht. Mit der eigenen Umfrage will der Elternverband nun Fakten schaffen - und sich dann entsprechend in der Debatte um ein acht- oder neunjähriges Gymnasium positionieren. Bis Mitte Januar sollen die Eltern von Gymnasiasten und Grundschülern online abstimmen.

Auf der Homepage der LEV können sie mitteilen, ob sie ein neunjähriges Gymnasium mit einem neuen, auf neun Jahre ausgelegten Lehrplan favorisieren, ob sie das G 8 in seiner aktuellen Form behalten wollen oder doch das Konzept wünschen, das Schulminister Ludwig Spaenle für die Zukunft der Gymnasien erarbeitet hat. Demnach müssten sich die Schulen entscheiden, ob sie acht oder neun Jahre zum Abitur anbieten. Basis des Unterrichts bliebe der G-8-Lehrplan, gedehnt würde zwischen 6. und 11. Klasse, die Oberstufe und das erste Jahr am Gymnasium blieben unverändert.

"Die Verhandlungen sind in den letzten Zügen, die Eltern sollen jetzt sagen, was sie sinnvoller finden", sagt die LEV-Vorsitzende Susanne Arndt. Prognosen möchte sie nicht treffen, das Ergebnis sei völlig offen. Der Zeitpunkt ist geschickt gewählt, bis Ende Januar will die CSU-Fraktion über die Zukunft des Gymnasiums entscheiden. Und die Abgeordneten gelten als strikte G-8-Befürworter, die nach Jahren der Kritik am G 8 nicht so einfach umschwenken wollen.

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