Voraussichtlich im kommenden März soll der Spielbetrieb im geretteten Festspielhaus Füssen wieder aufgenommen werden. In dem Theatergebäude in Sichtweite von Schloss Neuschwanstein soll auch in Zukunft Kultur, Kunst und Entertainment geboten werden, wie der Unternehmer Jan Leuze am Freitag sagte. Er ist einer der neuen Hauptgesellschafter. Derzeit werde ein Konzept erarbeitet, geplant sei ein ständig wechselndes Programm. Dazu zähle auch ein Musical über den legendären König Ludwig II., für das das Festspielhaus einst gebaut worden war. Bevor der Spielbetrieb startet, stehen Renovierungsarbeiten an. "Technisch muss alles wieder auf den Stand gebracht werden", sagte Leuze.
Der Münchner Insolvenzverwalter Marco Liebler hatte das Festspielhaus am Donnerstag an eine Investorengruppe verkauft. Nach seinen Angaben war das die letzte Möglichkeit im Insolvenzverfahren. Wäre es nicht zu einer Einigung gekommen, wäre buchstäblich "das Licht endgültig ausgegangen", da der Strom nicht mehr hätte bezahlt werden können.
Im Sommer hatte die Betreiberin des Festspielhauses, die Musiktheater Füssen Besitz GmbH & Co. KG, Insolvenzantrag gestellt. Marco Liebler stellte später den Geschäftsbetrieb des Theaters ein und kündigte den Mitarbeitern. Alle bisher fest angestellten Mitarbeiter sollen weiter beschäftigt werden. Füssens Bürgermeister Paul Iacob (SPD) und die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker (CSU) zeigten sich erleichtert über die Rettung des Festspielhauses. "Diese Nachricht ist eine Art vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für das Ostallgäu", sagte Zinnecker. "Ich gehe davon aus, dass das Festspielhaus in seiner Einzigartigkeit mit neuem Konzept eine glänzende Zukunft mit Strahlkraft weit über die Region hinaus hat." Das Festspielhaus am Ufer des Forggensees war Ende der Neunzigerjahre eigens für ein Musical über das Leben von König Ludwig II. gebaut worden.