Fürth:Ludwig-Erhard-Zentrum für Publikum geöffnet

Er gilt als Vater der sozialen Marktwirtschaft und als Schöpfer des Wirtschaftswunders im Nachkriegsdeutschland: Dem Leben und Schaffen des früheren Bundeskanzlers und -wirtschaftsministers Ludwig Erhard kann man seit Mittwoch im fränkischen Fürth nachspüren. Im Geburtshaus Erhards (1897-1977) sowie einem Neubau gegenüber informiert eine Dauerausstellung auf rund 1200 Quadratmetern über die geschichtliche und wirtschaftliche Entwicklung zu seiner Zeit. Viele der Texte und Filme, durch die zum Teil der fränkische Komödiant Volker Heißmann führt, seien sehr verständlich gestaltet, damit auch Schüler etwas damit anfangen können, sagte Historiker und Ausstellungsmacher Daniel Koerfer zur Eröffnung. Sie fand bewusst am 70. Jahrestag der Währungs- und Wirtschaftsreform statt. Diese trat am 20. Juni 1948 auf dem Gebiet der späteren Bundesrepublik in Kraft: Damals löste die neue Deutsche Mark die inflationäre Reichsmark ab. Das rund 18 Millionen Euro teure Ludwig-Erhard-Zentrum wurde unter anderem vom Bund, dem Freistaat Bayern und einer privaten Stiftung finanziert.

Erhard verbrachte in Fürth seine Kindheit und Jugend. Die Ausstellung beginnt daher in der ehemaligen Wohnung der Familie und endet im Neubau in einem Raum, der sich mit der Zukunft der sozialen Marktwirtschaft beschäftigt. Zu den Exponaten gehören Originaltische aus Erhards Ministerien in Bayern und Berlin sowie "Kostbarkeiten" wie die Eheringe. Auch Erhards Militärakte sei vorher nie zu sehen gewesen. Neben vielen Dokumenten und Bildern gibt es mehr als 50 Medienstationen.

© SZ vom 21.06.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: