Für medizinisches Personal:Tonnenweise Schutzkleidung

Buchloer Unternehmen kündigt Großlieferung aus China an

Dringend benötigte Schutzkleidung für medizinisches Personal soll nun in großer Menge auf dem Weg sein. Das Unternehmen Franz Mensch aus Buchloe, einer der europaweit führenden Hersteller von Hygieneprodukten, kündigt Nachschub an: 80 Millionen Stück Mundschutz, vier Millionen Atemschutzmasken, 2,5 Millionen Kittel, 750 000 Overalls und 400 000 Schutzbrillen sollen in mehreren Lieferungen bis Mitte Mai in Deutschland eintreffen. Die erste Frachtmaschine wird nach Angaben des Unternehmens Mitte April starten und Waren aus China nach Deutschland bringen.

Ärzte, Pflegepersonal, auch Bestatter und Vertreter anderer Berufe sind in ihrer Arbeit mit Corona-Infizierten seit Wochen schlecht ausgerüstet. Da Schutzkleidung bislang fast ausschließlich in Asien gefertigt wurde, tut sich auch die Politik schwer, Nachschub zu besorgen. Am Dienstag landete eine erste Frachtmaschine mit acht Millionen Schutzmasken am Münchner Flughafen. Der Freistaat hat mit bayerischen Firmen eine Eigenproduktion gestartet. Es dauert allerdings, bis Produkte in signifikanter Menge produziert werden können. Die Beschaffung in China sei derzeit äußerst schwierig, sagt der Geschäftsführer von Franz Mensch, Achim Theiler. "Der Markt wird regelrecht leer gekauft. Zum Teil stornieren unsere Produzenten in China unsere Aufträge, weil die USA im großen Stil Produktionskapazitäten aufkauft." Produzenten in China seien längst an ihre Grenzen gestoßen. Es gebe auch kaum freie Frachtkapazitäten. "Die langen Lieferzeiten und die immer nochansteigenden Preise sind extrem." Theiler betont, dass er sich mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) abgestimmt habe. Ein erster Teil der Ware, der Mitte April ankommt, gehe an die Bundesregierung und werde direkt am Flughafen entgegengenommen. Krisen-Hotspots sowie Polizei, Kliniken, Notdienste, Katastrophenschutz und Arztpraxen würden zuerst beliefert. Insgesamt haben mehr als 1200 medizinische Einrichtungen und Verwaltungen in großen Mengen Schutzbekleidung bei Franz Mensch vorbestellt, darunter allein 360 Krankenhäuser. "Der große Notstand wird sich deutlich verbessern", sagt Geschäftsführer Theiler.

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