Kulturprogramm zum FriedensfestFrieden in Augsburg und im All

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Am 8. August wird wieder die Friedenstafel auf dem Rathausplatz stattfinden. Zuvor gibt es vom 8. Mai an in Augsburg ein vielfältiges Kulturprogramm zum Thema Frieden.
Am 8. August wird wieder die Friedenstafel auf dem Rathausplatz stattfinden. Zuvor gibt es vom 8. Mai an in Augsburg ein vielfältiges Kulturprogramm zum Thema Frieden. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

375 Jahre Hohes Friedensfest: Augsburg läutet am 8. Mai auf dem Rathausplatz sein dreimonatiges Festprogramm zum Jubiläum ein, unter anderem mit goldenen Botschaften an nachfolgende Generationen - und vielleicht Außerirdische.

Von Florian Fuchs

2000 Pappsteine sollen am Ende auf dem Rathausplatz in Augsburg stehen, zusammengebaut zu einem Haus des Friedens. Der Künstler Frank Bölter hat sich das Projekt ausgedacht, das „metaphorisch für den weltweit notwendigen, aber fragilen Friedensdialog“ stehen soll: Augsburgerinnen und Augsburger dürfen sich die Pappkartons in der Bürgerinformation abholen und dann frei gestalten. Sie dürfen die Kartons bemalen, bekleben, und natürlich sollen sie eine Friedensbotschaft hinterlassen. Die Grundsteinlegung am Donnerstag, 8. Mai, durch Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) ist der Auftakt für das Jubiläumsprogramm 375 Jahre Friedensfest, das bis zum 8. August andauern wird.

Das Hohe Friedensfest hat seinen Ursprung im Westfälischen Frieden von 1648, mit dem die Protestanten den Katholiken gleichgestellt wurden. Am 8. August 1629 war den Protestanten im Zuge des Dreißigjährigen Kriegs die Ausübung ihres Glaubens untersagt worden, vom 8. August 1650 an feierten sie in der Stadt das Friedensfest. Zum Jubiläum fällt das Programm in diesem Jahr noch umfangreicher aus als sonst.

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Frieden riskieren, Frieden gestalten, Frieden bewahren und Frieden feiern, diesen Bausteinen sind die einzelnen Projekte und Veranstaltungen zugeordnet. Und natürlich bieten die Veranstalter nicht nur Ringvorlesungen an, sie wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen, etwa mit der mobilen Kunstinstallation „Herald – The Messenger“, die Friedensbotschaften in der Stadt sammelt, empfängt und sendet. Spektakulär dürfte das erste partizipative Kunstprojekt „Golden Record Studios“ im Orbit werden: Augsburger sollen Zukunftsbotschaften formulieren, die dann als „Golden Records“ ins All befördert werden, wo sie in 500 Kilometern Höhe um die Erde kreisen. Das könnte in ein paar hundert Jahren für folgende Generationen interessant werden – oder natürlich für Außerirdische.

Die Veranstaltungsreihe, heißt es, solle fragen, ob Kultur und Erinnerungsarbeit einen Beitrag zum Frieden leisten und wie sich Personen, Städte oder Gesellschaften für den Frieden einsetzen können. Zum Auftakt am 8. Mai findet um 15 Uhr aus Anlass der Erinnerung an den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus ein Festakt des Bayerischen Landtags in der Stadt statt, mit einer Ansprache der Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Das Programm zum Friedensfest mit seinen zumeist kostenlosen Veranstaltungen findet sich unter friedensfest-augsburg.de.

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