Er braucht den Vergleich mit einer Fotografin wie Annie Leibowitz nicht zu scheuen: Raphael Guarino aus Grafenau ist ein Großmeister des Porträts, nur leider den meisten Fotofreunden unbekannt. Das liegt daran, dass Guarino seine Arbeiten nur selten ausstellt, obwohl sie ein größeres Publikum verdient hätten. Bis 25. Mai bietet sich nun die Gelegenheit, einen Blick auf sein Schaffen zu werfen. Auf Schloss Wolfstein in Freyung zeigt Guarino eine Reihe seiner Schwarzweißporträts.
Darunter etliche Fotos von seinem inzwischen verstorbenen Vater Giuseppe Guarino. Der hatte 1971 die erste Pizzeria im Bayerischen Wald eröffnet, sein Sohn Raphael führte sie bis Ende 2021 weiter. Im ersten Stock über dem Restaurant richtete sich Guarino ein Fotostudio ein, in dem seine expressiven Porträts entstehen. Der Autodidakt entwickelte einen ganz eigenen Stil, den man auch als Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit deuten kann. Schloss Wolfstein ist auch wegen seiner Kunstgalerie mit Werken aus Ostbayern sowie dem angegliederten Jagd- und Fischereimuseum einen Ausflug wert. Öffnungszeiten unter www.jagd-land-fluss.de SZ