Als Oberbayer kenne ich zwar alle Hausberge zwischen Wendelstein und Zugspitze, trotzdem zählt der Lusen im Bayerischen Wald zu meinen Lieblingsgipfeln. Tagsüber ist er ungefähr so langweilig und ausgelatscht wie der Blomberg bei Bad Tölz. Nachts aber, da verwandelt er sich zum Observatorium am Rande des Universums: Oben leuchtet der Sternenhimmel so hell wie nirgendwo sonst, unten erstreckt sich dafür im Osten eine so tintenschwarze Finsternis, dass man glauben möchte, hier sei die Welt zu Ende. Das war sie lange Zeit auch, denn in der Dunkelheit verstecken sich die Wälder des tschechischen Nationalparks Sumava, eine menschenleere Gegend. Nach der Sternenschau sollte man sich im Lusenschutzhaus einen Bärwurz gönnen und anschließend Nudeln in der Pizzeria Da Peppo in Grafenau. Sie ist die älteste im Bayerischen Wald. Besitzer Raphael Guarino kocht nicht nur gut, er ist obendrein ein fantastischer Portraitfotograf, wie seine Bilder an der Wand zeigen.