Vor gerade mal zwei Wochen gründete Gabriele Pauli die Partei Freie Union. Jetzt sorgen Neonazi-Vorwürfe für Wirbel in der Partei der Ex-CSU-Politikerin.
Auf der Website der Freien Union findet sich noch kein Kommentar zu den Vorwürfen
(Foto: Bild: http://freieunion.de, Screenshot: sueddeutsche.de)Der bayerische Landesschatzmeister der Partei, Bodo Sobik, war bei der Münchner Stadtratswahl im vergangenen Jahr auf Platz fünf der NPD-Tarnliste "Bürgerinitiative Ausländerstopp München" (BIA) angetreten. Nun zieht einer der Kandidaten der bayerischen Landesliste Konsequenzen aus der Vergangenheit Sobiks und verzichtet aus Protest auf seine Kandidatur.
Der Mann, der anonym bleiben möchte, bat Landesschriftführer Haimo Grebenstein schriftlich, ihn von der Landesliste zu streichen. "Eine Partei, die keinerlei Richtung vorgibt und sich nicht abgrenzt, kann ich nicht unterstützen", heißt es in dem Schreiben.
Sobik wies die Neonazi-Vorwüfe zurück: "Ich bin noch nie ein Rechter gewesen." Seine Kandidatur für die "Bürgerinitiative Ausländerstopp" habe er auch schon "lange bereut".
Zugleich distanzierte er sich von BIA-Stadtrat Karl Richter, der kürzlich zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Nach Auffassung des Gerichts hatte Richter bei der Vereidigungszeremonie im Stadtrat vor einem Jahr seine rechte Hand nicht zur Eidesgeste, sondern schräg nach vorne zum Hitlergruß gereckt.
Sobik sagte, er habe Richter vor 19 Jahren bei den Republikanern kennengelernt: "Dieser Mann ist für mich heute untragbar."
Die ehemalige CSU-Politikerin Pauli war bei den Europawahlen im Juni für die Freien Wähler angetreten. Nachdem die Partei es nicht ins Straßburger Parlament geschafft hatte, verließ Pauli die Freien Wähler und gründete ihre Partei, die Freie Union.
