Frauenau:Bürger stimmen gegen Windräder in Frauenau

Ein großer Sieg für die Windkraftgegner: Die vier Windräder, welche die Energiegenossenschaft Freyung auf dem Wagensonnriegel im Bayerischen Wald errichten wollte, werden nicht gebaut. In einer Bürgerbefragung am Sonntag in Frauenau sprachen sich 75,24 Prozent der Abstimmungsteilnehmer gegen die Anlagen aus. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 40 Prozent. "Das Votum der Bürger ist bindend", sagte der Frauenauer Bürgermeister Herbert Schreiner (SPD). "Wir werden gleich in der Gemeinderatssitzung an diesem Dienstag den entsprechenden Beschluss herbeiführen." Die Windräder am Wagensonnriegel zählen zu den wenigen, die auch nach der umstrittenen neuen Abstandsregelung der Staatsregierung noch errichtet werden könnten. Denn sie liegen zwei Kilometer oder mehr vom nächsten Ort entfernt. Allerdings sind sie unter Naturschützern höchst umstritten. Am Wagensonnriegel wächst ein intakter Bergwald mit vielen besonderen Pflanzen- und Tierarten. Die Naturschützer befürchten, dass sie unter den Anlagen massiv leiden. Der Chef der Energiegenossenschaft, Hans Madl-Deinhart, zeigte sich enttäuscht: "Eine so deutliche Abfuhr habe ich nicht erwartet."

Der Grünen-Landeschef Eike Hallitzky nannte das Ergebnis "bitter für alle, die raus aus der Atomenergie wollen und rein in hundert Prozent erneuerbare Energien". Angesichts der "unverantwortlichen Politik" von Ministerpräsident Horst Seehofer sei es aber wenig verwunderlich. Mit der neuen Abstandsregelung für Windräder habe er die Standorte für Windräder auf ganz wenige reduziert.

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