Sprach- und Literaturgeschichte:Sprach Franz Kafka Bairisch?

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Die um 1920 entstandene Aufnahme zeigt den Schriftsteller Franz Kafka in der Altstadt von Prag. Dort dominierte ein Sprachengemisch aus Tschechisch, dialektalem Deutsch und Jiddisch. (Foto: dpa/picture-alliance)

Der Schriftsteller, dessen Werke zur Weltliteratur zählen, gilt als ein Meister der klassischen deutschen Sprache. Nun hat ein Sprachwissenschaftler herausgefunden, dass Kafkas Ausdrucksweise in Prag anders klang als bisher vermutet.

Von Hans Kratzer, Regensburg

Die Werke des Prager Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924) zählen zum Kanon der Weltliteratur. Auf den ersten Blick stehen die Texte absolut nicht unter dem Verdacht, sie könnten von irgendeinem Dialekt gefärbt worden sein. Ganz im Gegenteil: Schon die Großautoren Kurt Tucholsky und Hermann Hesse erkannten bei Kafka ein "vorbildliches" und ein "klassisches" Deutsch, ein Urteil, das lange Zeit niemand anzweifelte. Und doch verhält es sich mit der Sprache Kafkas nicht so eindeutig, wie es bislang den Anschein hatte. Überspitzt ausgedrückt, lässt sich nach dem neuen Forschungsstand salopp feststellen: Kafka war ein bairisch sprechender Autor.

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