Forderung der Gymnasiallehrer:"Echte Watschn" für den Kultusminister

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Der für die Philologentagung vorbereitete Antrag für eine neunjährige Gymnasialzeit enthielt ursprünglich einen Passus, wonach die Gymnasiallehrer das Volksbegehren der Freien Wähler ablehnen. Dieser Absatz wurde von den Delegierten dann demonstrativ gestrichen. "Das heißt aber nicht, dass wir uns dem Volksbegehren jetzt anschließen", sagte Schmidt.

Am Konzept der Freien Wähler stört die Gymnasiallehrer unter anderem, dass darin nicht mehr Unterrichtsstunden vorgesehen sind als im jetzigen G 8. Derzeit bekommen Gymnasiasten von der fünften bis zur zwölften Klasse 265 so genannte Jahreswochenstunden Unterricht. Früher im G 9 waren es bis zu 287. Einen Teil dieser Stunden hätten die Philologen gerne wieder zurück. Sie stört unter anderem, dass Deutsch und Mathematik in bestimmten Jahrgangsstufen nur noch drei Stunden pro Woche unterrichtet wird, was aus ihrer Sicht viel zu wenig ist.

Kultusminister Spaenle (CSU), der auf der Philologentagung eine Rede hielt, setzt dagegen weiter auf das Flexibilisierungsjahr. An 40 Prozent der Gymnasien werde dieses Angebot wahrgenommen. Für ein abschließendes Urteil sei es zu früh, da es das Angebot erst seit diesem Schuljahr gebe. "Ich halte das Flexibilisierungsjahr nach wie vor pädagogisch für die beste Lösung", sagte Spaenle.

Simone Strohmayr, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, wertet den Beschluss der Gymnasiallehrer dagegen als "echte Watschn" für den Kultusminister. "Hier gehen Spaenle die letzten Getreuen von der Fahne", sagte sie.

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