Flüchtlingsunterbringung:Bamberg will kein Anker-Zentrum

Die Stadt Bamberg fürchtet einen weiteren Ausbau der Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge - und will sich dagegen wehren. Man lehne ein sogenanntes Anker-Zentrum für Bamberg ab, sagte ein Sprecher der Stadt. Die bisherigen Erfahrungen mit der Aufnahmeeinrichtung hätten gezeigt, dass Massenunterkünfte den sozialen Frieden in der Stadt gefährden, betonte er weiter. "Die Konflikte innerhalb und außerhalb eines solchen Zentrums belasten alle Akteure stark." Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) werde sich Anfang Mai zu einem Gespräch mit Innenminister Joachim Herrmann (CSU) treffen.

Seit 2015 sind auf dem ehemaligen Gelände der US-Armee Flüchtlinge untergebracht. Ursprünglich sollten Menschen unterkommen, deren Antrag auf Asyl kaum Erfolgschancen hat, inzwischen ist Bamberg die zentrale Aufnahmestätte in Oberfranken. Plätze gibt es für 3400 Menschen nach Angaben der Regierung von Oberfranken leben derzeit 1357 dort. Bei etwa dieser Zahl soll es nach dem Willen der Kommune bleiben. "Gerade am Beispiel Bambergs kann nachvollzogen werden, dass die Flüchtlingsunterbringung in einer Stadt mit rund 76 000 Einwohnern keine höhere Belegung als 1500 Menschen verträgt", sagte der Sprecher.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: