Flüchtlingshelfer:Lebkuchenherzlichen Dank

Sozialministerin Emilia Müller ehrt 1500 Asylhelfer bei einem Staatsempfang - und nutzt die Veranstaltung, um zu testen, wie weit sie mit ihrer Politik gehen kann. Viele Ehrenamtliche halten die umstrittenen Aufnahmezentren für Balkanflüchtlinge für richtig

Von Dietrich Mittler

Adi Hösle hatte sich auf diesen Staatsempfang gut vorbereitet, der ihm und weiteren 1500 ehrenamtlichen Asylhelfern am Dienstagabend gewidmet war. Nicht dass er sich in einen schmucken Anzug, in eine Uniform wie die Mitglieder des Roten Kreuzes oder gar in eine Krachlederne mit Janker geworfen hätte. Wichtiger als das Outfit war dem Künstler aus dem schwäbischen Babenhausen sein Mitbringsel: 100 bedruckte T-Shirts, darauf das Konterfei eines senegalesischen Asylbewerbers, der in Bayern nicht arbeiten darf. "Wir bauen da einen stillen Protest ein", sagte Hösle. Doch vor dem Löwenbräukeller wurde er von der Realität geradezu überrollt. Asylhelfer aus ganz Bayern strömten an ihm vorbei, um einen guten Platz zu bekommen. Nach Protest - auch einem "stillen" - stand den meisten nicht der Sinn.

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