Süddeutsche Zeitung

Flüchtlinge:Tausende Menschen kommen in Niederbayern an

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Mehr als 10 000 Menschen am Wochenende

Der Flüchtlingsandrang in Bayern hat auch am Wochenende unvermindert angehalten. Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei sind am Sonntag 4500 Menschen nach Bayern eingereist, am Samstag kamen bereits 7300 Flüchtlinge über die österreichische Grenze nach Bayern. Alle Flüchtlinge konnten untergebracht und versorgt werden. Zum Schwerpunkt am späten Sonntagabend entwickelte sich Neuhaus am Inn.

Passkontrollen im Zug nach Rosenheim

Ungewöhnlich stark war am Sonntag auch der Andrang von Flüchtlingen im österreichischen Kufstein. Der Zugverkehr nach Rosenheim musste am Morgen gestoppt werden. Erst als in den Unterkünften der oberbayerischen Stadt wieder Menschen aufgenommen werden konnten, wurde die Sperre gegen 19 Uhr wieder aufgehoben. "Wir rechnen ab jetzt mit einem normalen Betrieb, so dass wir morgen die Pendler wieder zuverlässig nach Deutschland bringen können", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn, Bernd Rosenbusch.

Auf der Website weist das Unternehmen allerdings darauf hin, dass der Zustieg nur mit gültigen Dokumenten möglich ist und es wegen der Passkontrollen zu Verzögerungen kommen kann.

CSU-Vorstand berät über weiteres Vorgehen

Nach den Krisengesprächen der Berliner Koalition sowie zwischen CDU und CSU über die Flüchtlingspolitik berät der CSU-Vorstand am Montag über das weitere Vorgehen. Parteichef Horst Seehofer hatte die Sondersitzung erst vor kurzem angesetzt.

Seehofer, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Sigmar Gabriel hatten sich am Sonntag weder auf die von der Union geforderten Transitzonen in Grenznähe noch auf weitere Maßnahmen zur Begrenzung des Flüchtlingsandrangs einigen können. Die Dreierrunde will nun an diesem Donnerstag in Berlin nochmals nach Lösungen suchen. Allerdings entschärften CDU und CSU mit einem eigenen Positionspapier zunächst den wochenlangen Streit zwischen Seehofer und Merkel.

Die beiden einigten sich auf einen Forderungskatalog, in dem Transitzonen als "vordringlichste Maßnahme zur besseren Kontrolle unserer Grenze" bezeichnet werden. Zudem bekannten sich die Unionsparteien zum Ziel, die Zuwanderung zu ordnen und zu steuern sowie die Fluchtursachen zu bekämpfen, um damit die Zahl der Flüchtlinge zu reduzieren.

Brennende Kleidung in Asylunterkunft

Am frühen Sonntagmorgen ist es im oberpfälzischen Weiden zu einem Brand in einer Asylbewerberunterkunft gekommen. Das Feuer überraschte die Bewohner im Schlaf überrascht, verletzt wurde aber niemand, berichtete die Polizei. Nach ihrer Angabe standen Kleidungsstücke im Zugangsbereich des Gebäudes in Flammen. Als die Feuerwehr eintraf, hatten Bewohner das Feuer bereits gelöscht. Wie die Kleidungsstücke in Brand geraten sind, war zunächst noch unklar. Die Kripo Weiden untersucht jetzt die Brandursache mögliche Hintergründe.

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