Süddeutsche Zeitung

Artenschutz:Seltene Fischart soll in Isar heimisch werden

Bei einem Sonder-Artenhilfsprogramm sind mehr als 2000 Exemplare des sehr gefährdeten Strebers ausgewildert worden.

2000 Exemplare eines sehr seltenen Fisches sind in Niederbayern ausgewildert worden. Die Tiere namens Streber sollen in der Isar heimisch werden, wie das Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg mitteilte. Streber sind eine Art der Donaubarsche, die in Bayern ursprünglich in der Donau und in deren Zuflüssen Iller, Isar, Inn, Salzach und Lech vorkam. Inzwischen gebe es nur noch Restbestände. Die Streber stünden als "stark gefährdet" auf der Roten Liste, heißt es vom LfU.

Um das Aussterben der maximal 20 Zentimeter langen Fischlein zu verhindern, haben der Landesfischereiverband Bayern (LFV Bayern) und das LfU ein gemeinsames Sonder-Artenhilfsprogramm gestartet. Dieses werde in hohem Umfang aus Mitteln der bayerischen Fischereiabgabe finanziert. LFV-Präsident Albert Göttle sagte, Fischer seien zur Hege heimischer Fischarten verpflichtet und unterstützen das Programm.

Der Streber bewegt sich ruckartig und hüpfend vorwärts

Vor einigen Tagen setzten Umweltschützer 2000 Streber bei Landau an der Isar aus. Auch in früheren Jahren gab es schon derlei Aktionen. Die Tiere waren in einer Teichanlage des LfU in Wielenbach (Landkreis Weilheim-Schongau) gezüchtet worden. Dass die Isar bei Landau für den Streber wieder gute Bedingungen biete, sei das Ergebnis von Renaturierungsmaßnahmen durch das Wasserwirtschaftsamt Landshut.

Den Angaben nach ist der Streber ein nachtaktiver Fisch, der vorwiegend in der Strömung am kiesigen Gewässergrund lebt. Da seine Schwimmblase verkümmert ist, bewegt er sich eher ruckartig und hüpfend vorwärts. Streber laichen von März bis April. Zu den Gründen für ihren Rückgang gehören demnach der Ausbau von Flüssen und steigende Wassertemperaturen durch den Klimawandel.

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