München (dpa/lby) - Infolge der rasanten Teuerung ist der bayerische Immobilienmarkt eingebrochen. Im zweiten und dritten Quartal sind die Immobilienumsätze kräftig gesunken, wie der Immobilienverband IVD Süd am Montag in München mitteilte. Zuvor hatte es über ein Jahrzehnt lang einen quasi ununterbrochenen Anstieg der Immobilienumsätze gegeben, lediglich zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 gab es einen Knick.
Nach den Berechnungen des IVD lagen die Immobilienumsätze zwischen April und Juni noch bei 17,1 Milliarden Euro, 11,9 Prozent weniger als im ersten Quartal. Im dritten Quartal zwischen Juli und September waren es dann noch 15,9 Milliarden, ein neuerliches Minus von 7 Prozent. IVD-Marktforscher Stephan Kippes wertete das als eindeutiges Signal, „dass die Zeiten immer weiter steigender Immobilienumsätze zumindest mittelfristig vorbei sind“.
Zwischen 2009 und 2021 waren die Immobilienumsätze in Bayern um 176 Prozent auf immer neue Rekordwerte gestiegen, 2021 waren es dann 72 Milliarden Euro. In diesem Jahr rechnet Kippes mit weniger als 70 Milliarden, wobei das erste Quartal noch sehr stark war. Kippes geht jedoch nicht davon aus, dass der Abwärtstrend langfristig anhält. Die Umsatzberechnung des IVD-Instituts basiert auf den Einnahmen der Finanzämter aus der Grunderwerbsteuer.
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