Kriminalität - München:Prozess: Mutmaßliches Opfer hatte um 2,8 Promille

Bayern
Der Münchner Theaterintendanten Thomas Pekny steht im Gerichtssaal des Landgerichts München I. Foto: Peter Kneffel/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München (dpa) – Im Missbrauchsprozess gegen den Münchner Theater-Intendanten Thomas Pekny haben die drei mutmaßlichen Opfer während der dem Angeklagten vorgeworfenen Handlungen wohl geschlafen. Das schließt die rechtsmedizinische Gutachterin vor allem aus gleichmäßigen Atemgeräuschen und teilweisem Schnarchen, wie es auf Videos auf dem Smartphone des Angeklagten zu hören ist. Bei einer der drei Frauen, die bereits ausgesagt hat, geht die Gutachterin zudem von einem wahrscheinlichen Alkoholpegel von rund 2,8 Promille aus.

Zuvor hatte ein mit den Ermittlungen befasster Polizist zu den Vernehmungen des Angeklagten ausgesagt. Dieser habe damals eingeräumt, den Zustand der Frauen ausgenutzt zu haben. Laut dem vom vorsitzenden Richter vorgehaltenen Vernehmungsprotokoll soll der Angeklagte von einem einmaligen Ausrutscher gesprochen haben, der von einem moralischen Standpunkt her nicht in Ordnung gewesen sei.

Pekny, Intendant der Komödie im Bayerischen Hof, hatte zu Beginn der Verhandlung Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs zurückgewiesen. "Ich würde so etwas nie tun, ohne zuvor zu fragen", ließ er über seine Verteidigerin verlesen. Die Frauen seien einverstanden gewesen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 69-Jährigen vor, betrunkene Frauen auf dem Oktoberfest angesprochen und mit in die Proberäume seines Theaters genommen zu haben. Dort soll er sich an den Schlafenden vergangen und davon Videos und Fotos gemacht haben. Angeklagt sind drei Fälle aus den Jahren 2015 und 2016.

© dpa-infocom, dpa:210725-99-525308/4

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: