Festakt in Nürnberg:Menschenrechtsfilmpreis zum elften Mal verliehen

Unter der Schirmherrschaft von Altbundespräsident Joachim Gauck ist am Samstagabend in Nürnberg zum elften Mal der Deutsche Menschenrechtsfilmpreis verliehen worden. Als bester Langfilm wurde der Spielfilm "Styx" von Wolfgang Fischer über ein Flüchtlingsdrama auf dem Atlantik ausgezeichnet. Eine Seglerin sucht die Insel Ascension Island, auf der Charles Darwin einen Garten angelegt hatte, und wird nach einem Sturm vor die Frage gestellt: Flüchtlinge eines in der Nähe havarierten Schiffes retten und womöglich selbst untergehen - oder weiterfahren? Als bester Kurzfilm wurde "Joe Boots" von Florian Baron ausgezeichnet. "Erst integrieren, dann abschieben: Deutschlands absurde Asylpolitik" von Naima El Moussaoui und Ralph Hötte erhielt den Preis als bester Magazinbeitrag. In der Kategorie Hochschule ging der Preis an "Thinking like a Mountain" von Alexander Hick, in der Kategorie Amateur an "Just a normal Girl" von Vanessa Ugiagbe und Yasemin Markstein. Die Jury vergab außerdem einen Bildungspreis an die Tatortreiniger-Folge "Sind Sie sicher?" von Arne Feldhusen und Mizzi Meyer.

Die Preisträger bekamen je 2500 Euro. Ihre Filme werden in den nächsten Wochen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen sein, am 12. Dezember beginnt diese Tournee in der Hochschule für Film und Fernsehen in München. Die Laudationes hielt Iris Berben, die Präsidentin der Deutschen Filmakademie. 382 Produktionen wurden zum Wettbewerb eingereicht. Viele Beiträge befassen sich mit Migration, aber auch mit sexueller Identität, Presse- und Meinungsfreiheit, Zwangsarbeit, Menschenhandel und Verbrechen im Bürgerkrieg. Den Deutschen Menschenrechtsfilmpreis gibt es seit 20 Jahren, er wird alle zwei Jahre vergeben. Träger sind 21 Organisationen, Kommunen, Kirchen und Bildungswerke

© SZ vom 10.12.2018 / EPD, KNA, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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