Ferkelzuchtbetrieb bei Donauwörth:Hinweise auf Missstände

Schweinezucht

Der schwäbische Ferkelzuchtbetrieb "Reichertsweiler Hof" steht weiter im Visier der Behörden.

(Foto: Jens Büttner/dpa)

Muss der schwäbische Ferkelzuchtbetrieb "Reichertsweiler Hof" schließen? Wegen Verstößen gegen den Tierschutz steht der Betrieb des umstrittenen Schweinehalters Straathof weiter im Fokus der Behörden. Eine Kontrolle deutet auf Missstände hin.

Der schwäbische Ferkelzuchtbetrieb "Reichertsweiler Hof" des umstrittenen Schweinehalters Adrian Straathof ist weiter im Visier der Behörden. Am Donnerstag kontrollierten Spezialisten des Landratsamtes Donau-Ries, der Regierung von Schwaben und der Task Force am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) die Anlage bei Donauwörth, in der 2500 Zuchtsauen und 6500 Ferkel gehalten werden.

"Wir haben keine so gravierenden Verstöße gegen den Tierschutz festgestellt, dass eine sofortige Schließung gerechtfertigt wäre", sagte der Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle (CSU). "Allerdings müssen wir noch viele Unterlagen auswerten." Es gab freilich Hinweise auf einige Missstände. Laut Rößle trafen die Kontrolleure zum Beispiel auf 20 Kadaver von Ferkeln, bei denen unklar war, ob die Tiere vor ihrer Tötung betäubt worden waren, wie es der Tierschutz vorschreibt.

Unabhängig von der Kontrolle läuft die rechtliche Prüfung weiter, ob der Betrieb wegen des generellen Tierhaltungsverbots gegen Straathof in Deutschland geschlossen werden muss, das der Landkreis Jerichower Land (Sachsen-Anhalt) verhängt hat. "Das ist ein schwieriges Thema", sagte Rößle, "wir hoffen, dass wir es bald abschließen." Straathof, der als einer der Größten der Schweine-Branche gilt, wurde vor dem Tierhaltungsverbot wiederholt wegen Verstößen gegen den Tierschutz zu hohen Geldstrafen verurteilt. 2012 war Straathof in den Reichertsweiler Hof eingestiegen und baute ihn mit seinem ursprünglichen Besitzer zum Großbetrieb aus, der 75 000 Ferkel im Jahr liefern kann.

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