Die Bayern-FDP hat sich beim Landesparteitag am Wochenende in Amberg kämpferisch gezeigt: Landeschef Martin Hagen forderte rasche Neuwahlen und eine Wirtschaftswende für Deutschland. Im entsprechenden „Konzept für Wachstum und Generationengerechtigkeit“ fordert die FDP unter anderem die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, Steuersenkungen für Unternehmen, weniger Regulierungen und „unnötige Subventionen“, eine Wende in der Arbeitsmarkt- und Asylpolitik sowie eine gemeinsame europäische Klimapolitik.
Das Papier liest sich in weiten Teilen als Verteidigung des Ex-Finanzministers Christian Lindner. Laut der Co-Landesvorsitzenden Katja Hessel spiegelt es die Ideen aus Lindners 18-Seiten-Papier, das das Ende der Ampel einläutete. Die Schuldfrage am Ampel-Aus war in Amberg jedenfalls klar: Der Kanzler war’s. Hessel beschwor den Zusammenhalt: „Lasst uns alle miteinander die liberale Sache nicht zerreden. Denn nur so erreichen wir das erste Ziel, dass wir unsere FDP so stark wie möglich machen“.
Damit es klappt mit dem Wiedereinzug in den Bundestag, wurde spontan Minuten vor dem Ende des Parteitags noch ein Ideenwettbewerb ausgerufen: Ein anonymer Spender aus dem Großraum München hatte dem Landesverband 5000 Euro Prämie für die kreativste Wahlkampfidee zugesagt. Jede Hilfe dürfte Willkommen sein: Im Sonntagstrend des Insa-Instituts für Bild am Sonntag kommt die FDP auf vier Prozent, zu wenig für den Einzug ins Parlament.