Fatale Schäden:Feuer am Dach

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Ausgebrannt: der historische Rathaussaal in Straubing. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Die alten Rathäuser in Straubing und Penzberg brannten ebenfalls

Auch das mehr als 600 Jahre alte Rathaus von Straubing ist durch ein Feuer fast komplett zerstört worden. Dem verheerenden Brand am 25. November 2016 fiel nicht zuletzt der historische Rathaussaal zum Opfer. Es entstand ein Schaden in Höhe einer zweistelligen Millionensumme. Die Parallelen zum Brand des historischen Rathauses von Dillingen sind von der Topografie bis hin zur Gerüstsituation verblüffend. Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) sagte am Donnerstag, die Parallelität der Bilder von Dillingen und Straubing habe ihn schockiert. Das Straubinger Rathaus ist seit dem Brand eine Baustelle. Dort, wo der Dachstuhl durchgebrannt war, sind Notdächer errichtet worden. Ansonsten sind alle Gebäudeteile, die durch das Löschwasser beschädigt wurden, zurückgebaut worden. Momentan läuft noch die europaweite Ausschreibung der Wiederaufbauplanung. Bis zum September soll feststehen, welche Architekten, Statiker und Haustechniker den Wiederaufbau begleiten. Zurzeit liegt der Schwerpunkt der Arbeiten auf dem Rückbau, der Trocknung und der Sicherung der noch vorhandenen Bausubstanz. Bis 2021 könnte das Rathaus wieder vollständig restauriert sein. Die Untersuchungen sind abgeschlossen, eine Brandursache wurde dabei nicht festgestellt.

Am 18. August 2009 stand das Uhrwerk des Penzberger Rathauses um Schlag neun Uhr morgens still: Bei Lötarbeiten am Dach war just zu dieser Zeit ein Feuer ausgebrochen. Binnen Minuten schlugen hohe Flammen aus dem Dachstuhl. Die Feuerwehr rückte mit 300 Mann an, Mitarbeiter versuchten zu retten, was zu retten war. Selbst der Bürgermeister war aus dem Urlaub in sein Amtszimmer geeilt, um das Wichtigste herauszuholen. Doch das alte Haus mit seinen Holzdecken brannte aus. Nach dem Feuer erhielt das 1880 erbaute Gebäude ein Notdach, wurde eingehaust und entkernt. Zwei Jahre später war das neue Rathaus fertig. Doch bis heute ist das Feuer präsent, vor allem, wenn Akten gesucht werden: "Kollegen suchen manche Unterlagen vergeblich, weil nicht alle Akten gerettet werden konnten", sagt der stellvertretende Bauamtsleiter Günter Fuchs. Heute noch entdeckt Katharina Käser, die stellvertretende Abteilungsleiterin im Liegenschaftsamt, angekokelte Notarverträge und Dokumente, die sich vom Löschwasser wellten. Die Turmuhr überstand das Feuer. Während der Sanierung blieben ihre Zeiger zwar auf dem Zeitpunkt des Brandausbruchs stehen. Heute aber schmückt sie wieder das Rathaus - und zeigt die korrekte Uhrzeit.

© SZ vom 28.07.2017 / hak, cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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