Süddeutsche Zeitung

Alkohol:Faschingsumzug endet in Massenbesäufnis

"Sie haben sich ins Koma gesoffen": Eine Faschingsfeier in Unterfranken eskaliert. Für 18 Jugendliche wurden sogar Notlager im Rathaus und Pfarrheim eingerichtet.

Der Faschingsumzug im unterfränkischen Poppenlauer ist in ein massenhaftes Besäufnis von Jugendlichen ausgeartet. Die Situation habe sich so zugespitzt, dass Erstversorger des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) den Notfall ausriefen, wie der Einsatzleiter des BRK Bad Kissingen sagte. Im Rathaus und im Pfarrheim wurden bei dem Vorfall am Dienstag Notlager eingerichtet, um die 18 betrunkenen jungen Menschen auf Liegen und vor Blicken geschützt zu versorgen.

Acht von ihnen, darunter zwei 14- und zwei 15-Jährige, wurden mit Alkoholvergiftungen in Krankenhäuser gebracht. Fünf Jugendliche stufte der Notarzt als durch Alkohol schwer verletzt ein. "Das heißt, sie haben sich ins Koma gesoffen. Einer trank sich eine mittelschwere Alkoholvergiftung an, zwölf eine leichte", sagte der Einsatzleiter der Saale-Zeitung zufolge. "Dazu kommen Verletzungen durch Stürze, Frakturen und Schnittverletzungen."

Auch ein 40-Jähriger wurde nachmittags volltrunken und nicht ansprechbar aufgetroffen, berichtete die Polizei. Er wurde zur stationären Versorgung in ein Krankenhaus verbracht.

Woher die Minderjährigen den Alkohol hatten, blieb unklar. Der Vorsitzende des Vereinsrings, Gerhard Dietz, sagte der Zeitung, er habe aber beobachtet, wie eine Frau mit ihrem Auto vorgefahren sei und den Kofferraum geöffnet habe. "Darin lagen Alkoholika, der Nachschub für die Kids", sagte er.

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SZ.de/dpa/ebri
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