Süddeutsche Zeitung

Fall Ursula Herrmann:Verdächtiger bleibt in Haft

Der mutmaßliche Täter, der Ursula Herrmann vor 27 Jahren entführt haben soll, bleibt weiterhin im Gefängnis. Die Richter wiesen eine Haftbeschwerde als unbegründet ab.

Der mutmaßliche Entführer im Fall Ursula Herrmann bleibt weiter in Untersuchungshaft.

Das Landgericht Augsburg habe am Mittwoch eine Haftbeschwerde als unbegründet verworfen, sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Augsburg, Wolfgang Rothermel. "Wir sehen den dringenden Tatverdacht als weiterhin gegeben."

Der 58-jährige Verdächtige war Ende Mai in Schleswig-Holstein verhaftet worden. Er bestreitet die Tat. Bereits kurz nach der Entführung Ursula Herrmanns vor fast 27 Jahren hatte er zu den Verdächtigen gezählt, wurde jedoch dank neuer Ermittlungstechniken erst jetzt mit Hilfe eines Tonbandgeräts überführt.

Dieses war im Herbst 2007 bei dem Beschuldigten beschlagnahmt worden und wies beim Vergleich mit mitgeschnittenen Telefonanrufen bei der erpressten Familie die gleichen Auffälligkeiten auf. Der Tatverdächtige hatte früher in einem Nachbarort der Familie gelebt.

Die damals zehnjährige Ursula Herrmann aus Eching am Ammersee war am frühen Abend des 15. September 1981 auf dem Heimweg nach der Turnstunde entführt worden. 19 Tage später fand die Polizei die Leiche des Mädchens in einem Waldstück zwischen Eching und Schondorf in einer im Waldboden eingegrabenen Holzkiste.

Das Mädchen war qualvoll erstickt, da der vom Entführer konstruierte Belüftungsmechanismus der Holzkiste versagt hatte. Der Täter hatte damals von den Eltern zwei Millionen Mark Lösegeld gefordert. Der Kontakt mit dem Entführer brach jedoch kurz nach der Tat wieder ab.

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