Fall Georgensgmünd:"Reichsbürger" wegen Mordvorwurf vor Gericht

Wegen Mordes an einem Polizisten muss sich der selbst ernannte "Reichsbürger" aus dem mittelfränkischen Georgensgmünd bald vor Gericht verantworten. Das Landgericht ließ die Anklage in vollem Umfang zu, wie ein Justizsprecher am Montag sagte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 49-Jährigen Mord und versuchten Mord sowie gefährliche Körperverletzung vor. Die Hauptverhandlung beginnt am 29. August. Der "Reichsbürger" hatte bei einem Routine-Einsatz im Oktober auf Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) geschossen. Ein 32-jähriger Beamter wurde dabei getötet, zwei weitere wurden verletzt. Bei dem Einsatz sollten die Waffen des Jägers beschlagnahmt werden.

Auch ein Polizist muss sich in dem Fall vor Gericht verantworten. Der 51-Jährige soll vor dem Polizeieinsatz per Handy-Chatgruppe Kontakt mit dem "Reichsbürger" gehabt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er von der Gefährlichkeit und dem Waffenbesitz des Mannes wusste - und dass er seine Kollegen hätte warnen müssen. Das Landgericht sah dies in der vergangenen Woche allerdings anders. Nach Ansicht der Kammer hatte der Kommissar nicht gewusst, ob und wann ein solcher Einsatz überhaupt stattfindet. Sie ließ daher nur die Anklage wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz zu. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft inzwischen Beschwerde vor dem Oberlandesgericht ein.

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